264/J XXIV. GP
Eingelangt am
27.11.2008
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möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Kunasek, Dr. Fichtenbauer, Weinzinger
und
weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister
für Landesverteidigung
betreffend vernünftige Ausbildung von Rekruten
Die
Tageszeitung „Die Presse" berichtete am 25.10.2008
folgendes:
„Dem Heer fehlen 200 Millionen Euro
Was sich
Generalstabschef Edmund Entacher von der neuen Regierung erwartet.
(...)
Entacher: Ein schwerer Fehler war die Einstellung der
Truppenübungen, denn eine
Truppe, die
nicht übt, wird mit der Zeit nur mehr
begrenzt leistungsfähig sein. Die
Miliz ist in einer Phase der Umstrukturierung und sollte ab 2011 fähig sein, als Voll-
truppe zu üben. Intensiver Handlungsbedarf
herrscht aber in der Ausbildung und
Rekrutierung von Milizunteroffizieren, da müssen wir Gas geben.
Sind sechs Monate überhaupt genug für eine vernünftige Rekrutenausbildung?
Entacher: Im Moment nicht. Mit der Beendigung des
Grenzeinsatzes sollte aber
eine
waffeneigene Ausbildung der Rekruten wieder möglich sein.
Die Reduzierung war ein Akt politischer Opportunität?
Entacher: Das ist anzunehmen. Vor allem hatte das
Bundesheer ursprünglich emp-
fohlen, die Reduzierung nur dann vorzunehmen, wenn gleichzeitig der
Grenzeinsatz
eingestellt wird.“
In diesem
Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundes-
minister für Landesverteidigung nachstehende
Anfrage:
1.
Wie stehen Sie zu der Aussage des österreichischen
Generalstabschefs, dass
sechs Monate
Wehrdienst in Kombination mit dem Grenzeinsatz keine ver-
nünftige Ausbildung möglich macht?
2.
Sind Sie nicht dafür, dass unsere Soldaten eine vernünftige
Ausbildung erhal-
ten sollen?
3. Sind Sie sich der Verantwortung bewusst, die Sie übernommen haben?
4.
Wenn ja, warum stimmen Sie dann einer Verlängerung des
Grenzeinsatzes
und damit der Verkürzung der Ausbildung zu?
5.
Wenn die
besten österreichischen Militärs bestätigen, dass eine vernünftige
Ausbildung nicht möglich ist, wäre es nicht
Ihre Pflicht als Ressortverantwortli-
cher, die
Wehrdienstzeit wieder zu erhöhen?
6. Ist es zu
Verantworten, die durch die Verkürzung der Wehrdienstzeit entstan-
dene schlechtere
Ausbildung und damit die Sicherheit Österreichs
und auch
seiner Soldaten einem Wahlzuckerl der ÖVP zu opfern?
7.
Werden Sie diesbezüglich auf Ihre höchsten
Offiziere hören und die Wehr-
dienstzeit wenigstens
für die Dauer des Grenzeinsatzes
wieder erhöhen?