Eingelangt am 10.07.2009
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ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Schwentner,
Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für
Gesundheit
betreffend Pränataldiagnostik
Im
Regierungsprogramm für die XXIV. Gesetzgebungsperiode wird auf Seite 177
das Thema Pränataldiagnostik folgendermaßen erwähnt:
„Evaluierung und Ausbau der psychosozialen Beratungsangebote vor einer
pränatalen Diagnose, bei Bekanntgabe des Ergebnisses und nach der Geburt
unter Einbeziehung betroffener Eltern, Aufklärung über
Unterstützungsangebote.“ Konkrete Angaben hinsichtlich des
angedachten Zeithorizonts für die Umsetzung der Evaluierung und des
Ausbaus des psychosozialen Beratungsangebots im Zusammenhang mit der
Pränataldiagnostik gehen daraus leider nicht hervor. Ebenfalls unklar
bleibt, in welchem quantitativen Ausmaß der Ausbau der Beratungs- und
Unterstützungsangebote geplant ist.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
- Besteht ein Mehrjahresplan für den
Ausbau der psychosozialen Beratungsangebote im Zusammenhang mit
Pränataldiagnostik? Falls ja, was ist in diesem Plan vorgesehen?
- In welchem Umfang wurde die psychosoziale
Beratung im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik im Jahr 2008
gefördert? Welche Beratungseinrichtungen wurden konkret
gefördert?
- Wann ist eine Evaluierung der psychosozialen
Beratungsangebote im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik geplant?
- Welche Beratungsangebote für eine
humangenetische Beratung vor oder nach Untersuchungen im Rahmen der
Pränataldiagnostik werden in Österreich angeboten? Ist an einen
Ausbau dieser Angebote gedacht und sind dafür im Budget 2009 und/oder
2010 Mittel veranschlagt? Falls ja, in welcher Höhe?
- In welcher Höhe sind Budgetmittel
für den Ausbau der psychosozialen Beratungsangebote im Zusammenhang
mit Pränataldiagnostik in den Jahren 2009 und 2010 eingeplant?
- In welcher Höhe sind Budgetmittel
für eine Evaluierung der psychosozialen Beratungsangebote im
Zusammenhang mit Pränataldiagnostik in den Jahren 2009 und 2010
eingeplant?
- Wie sehen Ihre nächsten Schritte zur
Umsetzung der im Regierungsprogramm erwähnten Vorhaben im Bereich der
Pränataldiagnostik aus?
- Welche Informationsmaterialien zum Thema
Pränataldiagnostik gibt es derzeit? In welcher Auflage wurden diese
erstellt und wo sind sie erhältlich?
- Welche Maßnahmen können Sie sich
vorstellen, dass neben dem mehr technisch/medizinisch/diagnostischem
Aspekt des Mutter-Kind Passes auch psychosoziale Aspekte und
Aufklärung über Fragen der Geburt, wie Hebammenkontakte
vermittelt werden.
- Welche Veränderungen im Mutter-Kind Pass
sind in nächster Zeit geplant?
- Gibt es derzeit eine für alle BürgerInnen
leicht zugängliche, genaue Auflistung aller im Rahmen des Mutter-Kind
Passes verpflichtenden Untersuchungen?
- Welche Untersuchungen
während der Schwangerschaft sind aus medizinischer Sicht zwar
empfehlenswert, jedoch nicht im Mutter-Kind Pass enthalten?
- Ist eine stärkere Einbindung der
Hebammen im Rahmen des Mutter-Kind Passes vorgesehen? Falls ja, wie wird
diese aussehen?
- Gibt es derzeit Beratungsmöglichkeiten für Frauen zwischen
der Mitteilung eines pathologischen pränataldiagnostischen Befundes
und der Entscheidung für oder gegen einen Abbruch der
Schwangerschaft? Falls
ja, wie sehen diese Betreuungsangebote konkret aus?
- Gibt es derzeit Beratungsmöglichkeiten
für Frauen nach einem Abbruch der Schwangerschaft aufgrund eines
pathologischen pränataldiagnostischen Befundes? Falls ja, wie sehen
diese Betreuungsangebote konkret aus?
- Wie werden die betroffenen
Frauen über diese Angebote informiert?