2764/J XXIV. GP

Eingelangt am 10.07.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Hannes Fazekas, Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Supervision f
ür die Exekutive

Der Alltag als Polizist oder Polizistin wird zunehmend schwieriger. Im speziellen in
Ballungsr
äumen sind PolizistInnen mit bürokratischen Arbeiten überhäuft und sind
gleichzeitig auf den Stra
ßen für die Menschen unterwegs. Es scheint, als würde man
aus dem Hamsterrad nicht hinaus kommen. Psychische Belastungen nehmen zu und
Krankenst
ände häufen sich. ExekutivbeamtInnen leben sehr oft mit ihrem beruflichen
Schicksal, für unterschiedlichste Problematiken innerhalb einer Gesellschaft den
Kopf hin halten zu m
üssen, dies zehrt enorm an der Psyche. Burnouts sind häufige
Resultate dieser enormen
Überbelastung.

Es ist von enormer Bedeutung, dass PolizistInnen die Option bekommen,
professionelle Hilfe pr
äventiv annehmen zu können. Polizeiseelsorger leisten gute
Arbeit, können jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

In Wien und Tirol wurden für das Jahr 2009 Pilotprojekte im Bereich der Supervision
für PolizistInnen angekündigt. Dieses Projekt sieht den Austausch zwischen
BeamtInnen und SupervisorInnen (intern und extern) im Pr
äventivbereich vor. Die
Aufarbeitung von pr
ägenden Erlebnissen im Beruf der/des Exekutivbeamtin/en und
die Diskussion über Verbesserungen im Arbeitsablauf sind sehr wesentlich, um mit
den Gegebenheiten umgehen zu k
önnen.

Im vergangenen Jahr fand bereits im Herbst ein Supervisionsversuch in einer Wiener
stark belasteten Polizeiinspektion statt, der auch evaluiert wurde. Die
TeilnehmerInnen zeigten sich durchwegs begeistert und w
ären positiv einer
Fortsetzung gegen
über gestimmt.

Sehr oft gelten auch heute noch PolizistInnen, die sich eingestehen, überfordert zu
sein, als Schwächlinge", die nichts verkraften würden. Dem muss öffentlich
entgegen getreten werden und mittels Aufnahme einer dauerhaften

Präventionsmethode, nämlich der Supervision für alle PolizistInnen entgegen gewirkt
werden.

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher nachstehende Anfrage an die
Bundesministerin f
ür Inneres:

Anfrage:

1.      Wie viele ExekutivbeamtInnen waren aufgrund einer psychischen Erkrankung im
vergangenen Jahr (Jahr 2008) im Krankenstand?

2.      Gab es eine Erhöhung der Krankenstände aufgrund von psychischer
Erkrankungen vom Jahr 2007 auf das Jahr 2008? Wenn ja, um wie viel?

3.      Wurden die angekündigten Pilotprojekte betreffend Supervision in Wien und Tirol
bereits gestartet?

4.      Wie viele PolizistInnen können dadurch profitieren?

5.      Plant man eine Ausweitung auf alle Bundesländer?

6.      Wenn ja, wann?

7.      Wie viel Budgetmittel würden dafür zur Verfügung gestellt werden?