Eingelangt am 10.07.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst
und Kultur
betreffend den Wassereintritt am 23. Juni 2009 und
mutmaßliche Baumängel an der „Albertina“
Die Tageszeitung „Der Standard“ titelt in
seiner Online-Ausgabe vom 3. Juli 2009:
„Frage nach Verantwortung noch offen“.
Weiter heißt es dort:
„Die
Wiener Albertina ist, so scheint es zehn Tage nach dem Wassereintritt in das
Zentraldepot, mit einem blauen Auge davon gekommen. Eine Katastrophe wurde
durch ursprünglich gar nicht vorgesehene Blechdächer verhindert, die
Evakuierung geht langsam, aber sicher vonstatten, die Ursachenforschung ist im
Laufen. "Blech sei Dank!" titelte daher die "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" am Freitag – aber nicht, ohne die Frage nach der
Verantwortung für den Scherbenhaufen zu stellen. Diese wollten bisher
weder das Museum noch der Bauherr oder die Baufirmen übernehmen. Und
selbst die Frage, wer denn nun die Blechdächer montieren ließ,
konnte am Freitag nicht mehr mit Sicherheit beantwortet werden.“
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die
Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur die nachfolgende
Anfrage
- Wie
erfolgten die Ausschreibungen der Arbeiten zur Neugestaltung der
Albertina?
- Liegen
die Unterlagen der Ausschreibungen vor und werden Sie diese vorlegen?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Wer
ermittelte die Bestbieter?
- Welche
Kriterien waren bei der Zuschlagserteilung ausschlaggebend?
- Wurde
ein Generalunternehmer mit der Neugestaltung der Albertina beauftragt?
- Wenn
ja, wer?
- War
es den Firmen gestattet, Subunternehmer zu beauftragen?
- Wurden
vertraglich Bedingungen festgelegt, die den Einsatz von Subunternehmen
betreffen?
- Welche
Firmen waren mit der Neugestaltung der Albertina beauftragt?
- Liegen
die Verträge mit allen beteiligten Unternehmen vor und werden Sie
diese – zumindest auszugsweise – vorlegen?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Wer
wurde mit der Bauaufsicht vor Ort beauftragt?
- Wie
wurde diese dokumentiert? Liegen diese Unterlagen vor und werden Sie diese
– zumindest auszugsweise – zugängig machen?
- Liegt
eine exakte Chronologie der Neugestaltung vor und werden Sie diese
zugängig machen?
- Welche
Bereiche und Personen des BMUKK bzw. der damals zuständigen Bundesbehörde
waren in die Arbeiten der Neugestaltung involviert?
- Wie
haben diese ihre Kontrollfunktion wahrgenommen?
- Liegen
dazu interne Berichte der damals zuständigen Bundesbehörde vor
und werden Sie diese vorlegen?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Warum
stieg die PORR AG 2001 aus der Neugestaltung der Albertina aus?
- Wurden
die Gewerke der PORR AG von einem oder mehreren Prüfingenieuren
abgenommen?
- Wenn
ja, von wem?
- Liegen
diese Prüfberichte vor und werden Sie diese vorlegen?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Wurden
mit der PORR AG Haftungsrücklässe vereinbart?
- Wenn
ja, in welcher Höhe?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Welche
Rolle spielte die Unternehmensgruppe SORAVIA bei der Neugestaltung der
Albertina?
- Hat
die Unternehmensgruppe SORAVIA ab 2001 nachträgliche Umbauarbeiten
vorgenommen?
- Wer
hat die vier Einlassöffnungen in die „autobombensichere
Decke“ des Tiefspeichers schneiden lassen?
- Wann
wurden diese heiklen Arbeiten durchgeführt?
- Wer
hat die Arbeiten zur Abdichtung überwacht?
- Wurde
dieser Vorgang protokolliert und können Sie diese Unterlagen vorlegen?
- Wenn
nein, warum nicht?
- War
in die Neugestaltung der Albertina der Architekt Prof. Hans Hollein involviert?
- Wenn
ja, ab wann und in welcher Form?
- Liegt
diesbezüglich ein Vertrag mit Hans Hollein vor und werden Sie diesen
vorlegen?
- Wurden
alle Gewerke bis zur Fertigstellung der Neugestaltung von den Organen der
Burghauptmannschaft oder von einem oder mehreren Prüfingenieuren
abgenommen?
- Wenn
ja, von wem?
- Liegen
diese Prüfberichte vor?
- Wenn
nein, warum nicht?
- Wurden
für alle weiteren Gewerke der Neugestaltung Haftungsrücklässe
vereinbart