2777/J XXIV. GP

Eingelangt am 10.07.2009
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend FSME- Impfung und Aufklärung

 

 

 

Die aktuelle bundesweite repräsentative Umfrage der OEKONSULT belegt dass die Österreicher, was die Zeckengefahr angeht, schlecht bzw. falsch informiert sind.

 

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Besonders gefährlich ist das FSME-Virus, das die gefürchtete Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) verursacht. Jedoch gibt es gegen diese Viruserkrankung keine kausale Behandlung, den einzigen Schutz stellt die Impfung dar.

 

Die Folgen, bei der es zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute kommt, sind mitunter sehr schwer und können eine monate-, oft jahrelange Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen. Bei etwa der Hälfte aller Erkrankten bleiben neurologische Schäden zurück und für 1- 2% der Erkrankten endet die Viruserkrankung mitunter sogar tödlich. Besonders tragisch wiegt dabei der Umstand, dass rund ein Fünftel der Erkrankten Kinder sind. Dessen ungeachtet sind zwei Drittel der Befragten ernsthaft der Überzeugung, dass die Pharmaforschung wirksame Medikamente gegen jene Viren anbieten kann, die für die Frühsommer-Meningoencephalitis verantwortlich sind.

 

Auch bei den Auffrischungsintervallen fehlt das Wissen. Jeder siebente Österreicher glaubt, dass eine FSME-Impfung ein Leben lang anhält. Andererseits meinen 17 Prozent, dass sie jährlich eine Immunisierung benötigen. Zwei Drittel der Befragten glauben, dass es heuer schon zu spät für eine Impfung sei. Darüber hinaus ist das Impfprozedere, wie z.B. Arzttermin vereinbaren und Wartezeiten in der Ordination, den Befragten zu langwierig und nicht patientengerecht. Das bloße Informationsgespräch etwa wird von 42 Prozent der Bevölkerung leichter und ungehemmter beim Apotheker gesucht, als sich im häufig stark frequentierten Wartezimmer des Arztes lediglich um Rat zu bemühen, ohne bereits eine konkrete Impfabsicht zu hegen.


Aufgrund der Finanzkrise und der damit verbundenen Sparsamkeit der Bevölkerung, ist auch das Urlaubs- und Freizeitverhalten in Veränderung begriffen. Kostengünstige Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Spazieren und Radfahren stehen hoch im Kurs. Dadurch erhöht sich auch rein statistisch das Risiko eines Zeckenbisses.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

 

ANFRAGE

 

 

1.      Wie viele FSME Erkrankungen, die auf einen Zeckenbiss zurückzuführen sind, wurden in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 registriert? (gegliedert nach Bundesländern)

 

2.      Wie viele davon verliefen in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 tödlich? (gegliedert nach Bundesländern)

 

3.      Welche Altersgruppen sind in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 besonders betroffen gewesen?

 

4.      Wie hoch ist die Durchimpfungsrate, gegliedert nach Bundesländern?

 

5.      Welche Maßnahmen werden bei Aufklärungskampagnen gesetzt, um die Österreicher nachhaltiger über die Risken und Folgen von FSME zu informieren?

 

6.      Welche Maßnahmen werden gesetzt um das Impfprozedere zu vereinfachen und damit das Impfhemmnis zu reduzieren?

 

7.      Welche weiteren Maßnahmen werden gesetzt, damit die Impfung in den notwendigen Auffrischungsintervallen auch durchgeführt wird?