293/J XXIV. GP
Eingelangt am 27.11.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Kunasek
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Einsatz im Kongo
Die
APA berichtete unter APA0656 vom 20. November 2008 folgendes:
„UNO-Sicherheitsrat beschloss Truppenaufstockung für den Kongo -
AM
Utl.: Kämpfe nördlich von
Goma - UNICEF-Zentrum geplündert - Ben
Affleck besucht Flüchtlingslager =
New York/Goma (APA/AP/dpa/AFP) - Der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen
hat am Donnerstag die Entsendung von zusätzlichen
3.100 Blauhelmen für die Frie-
densmission im umkämpften Kongo (MONUC)
beschlossen. UNO-Generalsekretär
Ban Ki-moon forderte einen sofortigen Waffenstillstand im Ostkongo und die
Errich-
tung sicherer
Korridore für die Lieferung von Hilfsgütern. Rund 300.000 Menschen
sind dort auf der Flucht vor den Kämpfen. Nördlich von Goma kam es unterdessen
nach Angaben der Rebellen von Laurent
Nkunda erneut zu Gefechten.
Regierungstruppen, ruandesische Hutu-Rebellen und Kämpfer der
regierungstreu-
en Mayi-Mayi-Milizen hätten die Rebellen
bei Kiwanja, rund 70 Kilometer nördlich von
Goma, überfallen, wie Rebellensprecher Bertrand
Bisimwa erklärte. Die Rebellen
hielten an ihrem Versprechen fest, sich
weiter in den Norden zurückzuziehen. Bisim-
wa warnte
jedoch, wenn die UNO-Soldaten den Frieden in dem Gebiet nicht sicher-
stellen könnten, "dann kommen wir zurück und greifen die Gruppen an, die versu-
chen, dort die Kontrolle zu übernehmen“.
Derzeit sind rund 17.000 UNO-Friedenssoldaten im ganzen
Land stationiert, jedoch
nur einige
hundert im Krisengebiet des Ostkongo. Der weltgrößten UNO-
Militärmission
gelang es nicht, ein Wiederaufflammen der Kämpfe
zwischen Rebellen
und
Regierungstruppen in dem zentralafrikanischen Riesenreich zu verhindern. Wo-
her die gut 3.000 zusätzlichen
Blauhelme kommen würden, war zunächst unklar.
Ex-
perten sehen nur eine realistische Chance, den Frieden zu sichern, wenn mehr
hoch
qualifizierte
und gut ausgerüstete Soldaten mit einem robusten
Mandat ins Land
kommen. Im Gespräch waren
bereits eine französische oder europäische
Truppe.
Die UNO-Resolution, die die Entsendung von bis zu 2.785
Soldaten und 300 Poli-
zisten
vorsieht, wurde von den 15 Sicherheitsratsmitgliedern einstimmig angenom-
men. Der französische UNO-Botschafter
Jean-Maurice Ripert sagte nach der Ab-
stimmung, man wolle der UNO-Truppe mit den
zusätzlichen Kräften in die
Lage ver-
setzen, "hart und effektiv gegen diejenigen Parteien einschreiten zu können, die
sich
nicht an die
Abmachungen zur Entwaffnung halten". Ripert kündigte auch eine Ver-
längerung des
Mandats für die UNO-Friedensmission an, das Ende
Dezember aus-
läuft. (...)"
In diesem
Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundes-
minister
für
Landesverteidigung nachstehende
Anfrage:
1.
Gibt es in Ihrem Ressort Planungen, über die
bestehende Beteiligung Öster-
reichs an EUSEC RD Congo hinaus, Truppen in den Kongo zu entsenden?
2. Wenn ja, unter welchen Bedingungen?
3. Wenn ja, in welchem Umfang?
4. Wenn ja, welche Truppen (San, JaKdo, etc.)?
5. Wenn ja, mit welchem finanziellen Aufwand wird dies verbunden sein?
6. Wenn ja, welches Ressort wird die Kosten dafür tragen?