2985/J XXIV. GP

Eingelangt am 17.09.2009
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend ökologische und gentechnikfreie Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen in öffentlicher Hand

 

 

Bürgerinnen und Bürger haben an uns den Wunsch herangetragen, sämtliche landwirtschaftlichen Nutzflächen, die sich in öffentlicher Hand befinden, an Biobäuerinnen und –bauern günstig zu verpachten.

 

Durch den Verzicht auf energieintensive Pflanzenschutz- und Düngemittel, den Aufbau gesunder Humusböden und Tierhaltung im ökologischen Kreislauf trägt der Biolandbau wesentlich zum Klimaschutz bei. Eine Studie[1] belegt, dass die österreichischen Biobetriebe bereits jetzt Emissionen im Ausmaß von 180.000 CO2 einsparen. Dazu kommen jährlich ca. 60.000 Tonnen, die im Bodenhumus gespeichert werden. Die Studie belegt auch die zukünftigen Potentiale des Biolandbaus für den Klimaschutz in Österreich. Die biologische und damit gentechnikfreie Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen in öffentlicher Hand hätte  daher Vorbildcharakter.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

  1. Wie groß ist das Ausmaß der landwirtschaftlichen Nutzflächen, die sich in öffentlicher Hand befinden (Bund, Länder und Gemeinden)?

 

  1. Wie beurteilen Sie aus der Sicht des Umweltschutzes den Vorschlag, die landwirtschaftlichen Nutzflächen der öffentlichen Hand Biobäuerinnen und –bauern zur Bewirtschaftung günstig zur Verfügung zu stellen?

 

  1. Sind Sie bereit, diese Idee in Ihrem Zuständigkeitsbereich umzusetzen? Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen werden Sie ergreifen? Wenn nein, was spricht dagegen, landwirtschaftliche Nutzflächen, die sich in öffentlicher Hand befinden, biologisch und gentechnikfrei zu bewirtschaften?

 



[1] Freyer B. und Dorninger M.: Aktuelle Leistungen und zukünftige Potentiale der Ökologischen Landwirtschaft für den Klimaschutz in Österreich. Universität für Bodenkultur, Oktober 2008