2988/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.09.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Jochen Pack

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Lehrlinge beim AMS Steiermark

Die Wirtschaftskrise macht auch nicht vor der Steiermark halt. Besonders hart trifft es Jugendliche, wie die aktuellen Arbeitsmarktdaten belegen. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden ist im 2. Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr um über 35% gestiegen.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt die Qualifizierung von jungen Menschen ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit dar. Seitens der Bundesregierung wurden bereits zahlreiche Maßnahmen in diese Richtung gesetzt. So wurde etwa eine Jugendstiftung für ca. 2000 Jugendliche geschaffen. Ziel der Stiftung ist es, junge Menschen durch Berufsorientierung, Praktika und Coaching zu qualifizieren und in Beschäftigung zu bringen.

Weiters wurde von Bundesminister Dr. Mitterlehner und den fünfzehn größten Lehrlingsausbildungsbetrieben Österreichs ein Pakt für Lehrlinge“ unterzeichnet. Im Rahmen dieses Paktes verpflichten sich diese Unternehmen, ihren Lehrlingsstand für das kommende Ausbildungsjahr zumindest konstant zu halten. Durch diese Übereinkunft werden 11.000 Lehrplätze gesichert.

Auch das AMS nimmt eine besonders wichtige Rolle in der Qualifikation von jungen Menschen ein. Auf der einen Seite in der Funktion als Anbieter von z.B. spezifischen Schulungen und als Vermittler zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage. Auf der anderen Seite kann auch das AMS durch Ausbildung von Lehrlingen sozusagen im eigenen“ Betrieb einen Beitrag leisten. Verwunderlich erscheint es somit, dass im AMS Steiermark laut Geschäftsbericht 2008 keine Lehrlinge ausgebildet wurden. Ein weiterer Punkt, der im Zusammenhang mit dem Geschäftsbericht auffällt, ist die Anführung von Beschäftigungsgesellschaften. Aus dem Bericht ist aber nicht ersichtlich, wie hoch die Beteiligungen an diesen Gesellschaften sind, beziehungsweise an welchen Gesellschaften das AMS direkt beteiligt ist.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende


Anfrage:

1)       Warum werden bzw. wurden im AMS Steiermark keine Lehrlinge ausgebildet?

2)       Ist in Zukunft daran gedacht, jungen Menschen in der Landesgeschäftsstelle des AMS Steiermark bzw. seiner Regionalstellen einen Ausbildungsplatz anzubieten?

3)       Wenn Frage 2 mit Ja, in welchem Ausmaß ist dieses Angebot gedacht?

4)       Wenn Frage 2 mit Nein, warum ist auch in Zukunft nicht vorgesehen, Lehrlinge auszubilden?

5)       Welche Lehrberufe können den Jugendlichen im AMS angeboten werden?

6)       Wie hoch sind die Beteiligungen in Summe an den Beschäftigungsgesellschaften?

7)       Bei welchen Gesellschaften ist das AMS direkt beteiligt?