2989/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.09.2009
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Wilhelm Molterer
Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend möglicher Umweltbelastung durch die unkontrollierte Entsorgung
handelsüblicher Schallschutzwände

Die Erhaltung der natürlichen Grundlagen unseres Lebensraumes und die Schonung natürlicher Ressourcen sind grundlegende Prinzipien ökologischen Wirtschaftens.
Wesentlich sind die Verankerung des Nachhaltigkeitsprinzips (bei Einsatz von
Materialien, Technologien, Recycling) und der Fokus auf Produktlebenszyklus-Kosten.

Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz problematischer chemischer Substanzen bei
der Produktion handels
üblicher Schallschutzwände zu kritisieren. Im Besonderen gilt
dies für die Verwendung von Imprägniermitteln (derzeit Verwendung von
druckimpr
ägniertem Holz und chemischem Tränksalz). Neben den hohen
Lebenszyklus-Kosten stellt v.a. die unkontrollierte Entsorgung dieser
L
ärmschutzwände eine erhebliche Belastung für Mensch und Umwelt dar.

Laut Abfallwirtschaftsplan 2006 werden Holz (z.B. Pfähle und Masten),
salzimpr
ägniert, mit gefahrenrelevanten Eigenschaften und Pfähle und Masten,
teer
ölimprägniert" gemäß ÖN S 2100 (2005) als gefährlich eingestuft. Zusätzlich wird
darauf hingewiesen, dass im Sinne der qualitativen Abfallvermeidung" eine
Abw
ägung der Ziele möglichst lange Nutzungsdauer" und möglichst geringer
Schadstoffgehalt" erforderlich ist.

Im Sinne dieser Vorgaben und im Sinne des Maßnahmenbündels Vermeidung und
Verwertung von Baurestmassen, stellt sich die Frage, warum in L
ärmschutzwänden
immer noch mit chromhaltigen Salzen imprägnierte Hölzer verwendet werden,
obwohl bereits durch die thermische Behandlung von Holz ein nachgewiesen gleich
hoher Holzschutz ohne chemische Belastung des Baustoffes und der Umwelt erzielt
werden kann.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

Anfrage

     Welche Auflagen gewährleisten bei der Produktion von Schallschutzwänden
ökologische Nachhaltigkeit? Welche Einschränkungen gibt es hinsichtlich des
Einsatzes chemischer Substanzen?

            Welche Auflagen gibt es hinsichtlich der Entsorgung von Schallschutzwänden,
die unter Einsatz von Imprägniermitteln (chemische Tränksalze etc.)
produziert wurden?

            Inwieweit führt die unkontrollierte Entsorgung herkömmlicher
Schallschutzwände zu einer Belastung der Umwelt?

            Wie wird bzw. kann eine kontrollierte Entsorgung gewährleistet werden?

            Welche Alternativen gibt es zum Einsatz herkömmlicher Schallschutzwände,
falls deren Entsorgung eine Gefährdung der Umwelt darstellt?

            Inwieweit wird der Einsatz alternativer Schallschutzlösungen gefördert?