3011/J XXIV. GP
Eingelangt am 18.09.2009
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ANFRAGE
des Abgeordneten Dr. Karlsböck
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Cadmium in Lebensmitteln
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Jänner 2009 einen neuen Schwellenwert für die noch tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge von Cadmium hat von 7 µg pro Kilogramm Körpergewicht auf 2,5 µg herabgesetzt. Die EFSA hat den Schwellenwert fast um das Dreifache abgesenkt, denn der menschliche Körper reagiert nach neuesten Forschungsergebnissen fast dreimal empfindlicher auf Cadmium als bisher angenommen.
Das Schwermetall Cadmium hat eine äußerst lange Halbwertszeit im menschlichen Körper und wirkt in erster Linie toxisch auf die Nieren, kann aber auch eine Demineralisierung der Knochen verursachen und ist von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als krebserregend für den Menschen eingestuft worden.
Cadmium ist in der Umwelt weit verbreitetet und stammt zum Teil aus der Natur, beispielsweise aus verwitterndem Gestein oder von Vulkanausbrüchen. Darüber hinaus ist es seit vielen Jahren durch Bergbau, Industrie oder Landwirtschaft zusätzlich in die Böden und Sedimente der Gewässer gelangt. Auch über die Luft wird Cadmium in der Umwelt verbreitet. Cadmium kann sich in Pflanzen und Tieren anreichern und wird so vom Menschen über verschiedene Lebensmittel aufgenommen.
Besonders betroffen sind Schwangere, Jugendliche und Vegetarier. Sie nehmen über die Nahrung teils Cadmium-Mengen zu sich, die laut EFSA deutlich über der wöchentlich tolerierbaren Aufnahmemenge liegen. Denn diese Bevölkerungsgruppen konsumieren besonders viel Getreide und Gemüse, welche am stärksten mit Cadmium kontaminiert sind. Insbesondere Vollkornprodukte sind davon betroffen. Auch für die übrige Bevölkerung gibt es keine Entwarnung, denn deren durchschnittliche Belastungswerte liegen schon heute am Toleranzlimit der EFSA.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
ANFRAGE
1. Wie hoch sind derzeit die gesetzlichen Cadmium Höchstwerte für Fleisch, Fisch, Geflügel Obst, Gemüse und Getreide?
2. Werden die Höchstwerte an die neuen EFSA-Vorgaben angepasst?
3. Wenn nein, warum nicht?
4. Wenn ja, wird es vermehrt zu Höchstwertkontrollen kommen?
5. Welche weiteren Maßnahmen werden umgesetzt um die Gefahr die von Cadmium in Lebensmitteln ausgeht zu reduzieren?