3089/J XXIV. GP
Eingelangt am 23.09.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gerhard Huber
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Beschwerden über die Wildtier- und Winterfütterung in Revieren der
Österreichischen Bundesforste
In den letzten Monaten gab es immer wieder Beschwerden der Tiroler Jägerschaft über
falsche, nicht artgerechte Wildtierfütterungen.
Konkret bemängelt die Tiroler Jägerschaft, dass in vielen Jagdrevieren das Wild schlichtweg
falsch und nicht artgerecht gefüttert wird (Silomais, Kopsheu, Grassilage und Kraftfutter im
Mischwagen gemischt) Somit wird das Wild wie Milchkühe gefüttert.
Durch die falsche Fütterung entsteht ein Mangel an Rohfaser und das Wild ist daher
gezwungen, sich am Baumbestand die entsprechende Rohfaser zu holen, welches naturgemäß
enorme Wildschäden zur Folge hat.
Da das Wild aufgrund der unterschiedlichen und teilweise falschen Fütterungen die Reviere verlässt, um dort zu äsen wo es das nötige Mastfutter angeboten bekommt, entstehen für diejenigen Reviere die das Wild richtig füttern, enorme Wildschäden.
Nun sollten gerade die österreichischen Bundesforste hier eine Vorbildfunktion übernehmen, und dafür Sorge tragen, dass das Wild in der notwendigen Winterfütterung mit richtigem Rohfaserfutter von Landwirten als Lieferanten der Region versorgt wird.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage
1. Gibt es Bestrebungen, dass dem Wild innerhalb einer Region das gleiche artgerechte Futter angeboten werden soll?
2. Gibt es seitens der österreichischen Bundesforste regelmäßige Kontrollen, welche die richtige Wildtierfütterung innerhalb der eigenen Zuständigkeit sicher stellen?
3. Treten die österreichischen Bundesforste dafür ein, dass revierüberschreitend eine qualitativ gleichwertige, artgerechte Winterfütterung der Wildtiere gewährleistet werden muss?
4. Sorgen die Österreichischen Bundesforste dafür, dass dem Wild nur Heu als Rohfaser und Salz zur freien Aufnahme angeboten werden?
5. Teilen Sie meine Überzeugung, dass die Zulieferung für die Winterfütterung des Wildes nur von regionalen Landwirten stattfinden soll?
6. Wer wird von den österreichischen Bundesforsten mit der Wildfütterung beauftragt ?
7. Können Sie garantieren, dass die Futtermittel für die Wildtierfiitterung absolut gentechnikfrei sind?
8. Welchen Gesamtbetrag geben die österreichischen Bundesforste für den Einkauf für gentechnikfreie Futtermittel für die Wildtierfütterung aus?
9. Wer ist der größte Zulieferer der Österreichischen Bundesforste für die Wildtierfütterung?
10. Zu welchem Gesamtbetrag kaufen die österreichischen Bundesforste beim größten Zulieferer Futtermittel für die Wildtierfütterung ein?
11. Gibt es für die Hege der Wildtiere bzgl. Fütterung von Wildtieren ein spezielles Weiterbildungsangebot für die verantwortlichen Bediensteten innerhalb der Österreichischen Bundesforste?
12. Wenn ja, wieviele verantwortliche Bedienstete der Österreichischen Bundesforste nehmen dieses Angebot jährlich an?
13. Teilen Sie meine Meinung, dass es im Bereich Fütterung von Wildtieren einer nachhaltigen Reform im Sinne der Tiere aber auch der österreichischen Jägerschaft bzw. Landwirtschaft bedarf?