3102/J XXIV. GP

Eingelangt am 23.09.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Gerhard Huber
Kollegin und Kollegen

Es ist Tatsache, dass qualitativ hochwertiger Zahnersatz aufgrund der
Einkommensverhältnisse der Bevölkerung, fast nicht mehr bzw. schwer zu finanzieren ist.
Tatsache ist aber auch, dass es seit Jahren einen „Zahnarzttourismus" nach Osteuropa gibt, der
aufgrund der massiven Preisunterschiede zur österreichischen Zahnmedizin stattfindet ?
Durch diesen „Zahnarzttourismus" nach Osteuropa kommt es zu erheblichen
Einnahmeverlusten bei den einheimischen Zahnärzten bzw. den Krankenkassen.
Schlussendlich gibt es aufgrund der hohen bzw. unterschiedlichen Honorare für Zahnersatz
bei einheimischen Zahnärzten zu einer, nicht akzeptablen, Zweiklassenmedizin.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesminister für Gesundheit folgende

ANFRAGE

1. Gibt es eine Studie bzw. Informationen seitens ihres Ministeriums bzw. der Krankenkassen
wie viele Österreicherinnen und Österreicher seit 1. Jänner 2007 aus Kostengründen ihren
Zahnersatz in Osteuropa anfertigen haben lassen ?

2. Wenn ja, welche Initiativen wurden seitens ihres Ministeriums gesetzt, um qualitativ
hochwertigen Zahnersatz in Österreich für die Österreicherinnen und Österreicher wieder
leistbar zu machen ?

3.   Wenn ja, welche Umsatzeinbußen mussten die heimischen Zahnärzte seit 1. Jänner 2007 in
Kauf nehmen ?

4. Wenn ja, welche Umsatzeinbußen mussten die heimischen Krankenkassen seit 1. Jänner
2007 in Kauf nehmen ?

5. Wenn nein, warum schaut hier ihr Ministerium tatenlos zu, wie die heimischen Zahnärzte
und Krankenkassen hier enorme Umsatzeinbußen in Kauf nehmen müssen ?


 

6.   Wenn nein, gibt es Pläne hier eine Studie gemeinsam mit den Krankenkassen in Auftrag zu
geben, um den finanziellen Schaden welcher durch den „Zahnarzttourismus" nach Osteuropa
entsteht zu eruieren ?

7.   Wie erklären sie sich die hohen unterschiedlichen Materialkosten für Zahnersatz zwischen
Österreich und Osteuropäischen Ländern ?

8.   Gibt es bzgl. der hohen Kosten für Zahnersatz in Österreich Gespräche zwischen ihrem
Ministerium und der österreichischen Zahnärztekammer, um selbigen für die Bevölkerung
wieder leistbar zu machen ?

9. Wie begründen Sie die Tatsache, dass es in Österreich im Gegensatz zu Deutschland keinen
Bedarf an privaten Zahnambulatorien gibt ?

10.     Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass obengenannte Zahnambulatorien qualitativ hohen
und gleichwertigen Zahnersatz zu besseren Konditionen in Österreich anbieten könnten ?

11.     Gibt es seitens ihres Ministeriums Bemühungen, dass die Errichtung von privaten
Zahnambulatorien gesetzlich ermöglicht wird ?

12.     Wenn ja, wie sehen diese Bemühungen aus ?

13.     Wenn nein, warum weigert sich ihr Ministerium, die Errichtung von privaten
Zahnambulatorien zu ermöglichen ?

14.     Wie viele Asylwerber haben seit 1. Jänner 2007 kostenlos Zahnersatz in Österreich
bekommen (bitte Aufstellung nach Bundesländer)

15.     Welche Kosten sind den österreichischen Krankenkassen durch kostenlosen Zahnersatz
für Asylwerber entstanden ?(bitte Aufstellung nach Krankenkassen)

16.     Teilen Sie meine Meinung, dass wir im Bereich der Zahnmedizin eine zumindest
Zweiklassenmedizin in Österreich haben ?

17.     Geben sie mir Recht dass alle Österreicherinnen und Österreicher, abgesehen von ihrem
Einkommen, daher ein Anrecht auf qualitativ hohen und gleichwertiger Zahnersatz haben ?