3389/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.10.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Gerhard Huber
Kolleginnen und Kollegen

an den Herrn Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend „Behindertensportförderung"

In den letzten Jahrzehnten gab es in Österreich ein stetige Weiterentwicklung des

Behindertensportes, welches die bewegte Geschichte des ÖBSV (österreichischer

Behindertensportverband) eindeutig bestätigt.

Beginnend mit der Gründung von Behindertensportvereinen gleich nach dem

Zweiten Weltkrieg und 1958 mit der Gründung des österreichischen

Versehrtensportverbandes war und ist die Entwicklung des Behindertensportes eine

österreichische Erfolgsgeschichte.

Die Pioniere des Behindertensportes hatten in Österreich mit großen wirtschaftlichen

und gesellschaftspolitischen Problemen bis zu Beginn der 80er Jahre zu kämpfen.

In den 80er Jahren erfuhr der Sport für behinderte Menschen in Österreich durch

mehrere Faktoren enormen Auftrieb. Einmal war dies dem Umstand zu verdanken,

dass die Gesellschaft stärker auf die Existenz behinderter Menschen und ihrer

Bedürfnisse hingewiesen wurde. Das von den Vereinten Nationen proklamierte Jahr

für die behinderten Menschen (1981) hat dazu wesentlich beigetragen.

Einen weiterer Meilenstein für die Entwicklung des Behindertensportes in Österreich

waren auch die Austragung der Weltwinterspiele 1984 und 1988 in Innsbruck.

Seit dieser Austragung der Weltwinterspiele in Innsbruck wurde die Thematik

„Behindertensport" auch von namhaften Medizinern thematisiert, und es ist erwiesen,

dass Behindertensport einen wesentlichen Anteil an der Rehabilitation von

Behinderten hat.

Es wurden immer wieder neue Wege gefunden, um die wirtschaftliche Situation des

Behindertensportes finanziell abzusichern.

Dank der Unterstützung der seinerzeitigen Bundesregierung ist seit der Novelle zum

Bundes-Sportfördergesetz im Jahr 2003 die Förderung des Behindertensports

gesetzlich gesichert.

Zur Förderung der Top-Athletinnen und -Athleten und weiteren Entwicklung des

Behindertensports in Österreich durch gezielte Projektförderungen wurde vom

Bundeskanzleramt, Sektion Sport, im Jahr 2002 auf Initiative der damaligen

Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer ein "Fonds zur Förderung des

Behindertensports" eingerichtet.

Im Jahr 2003 wurde im Rahmen einer Novellierung des Bundes-

Sportförderungsgesetzes erstmals die gesetzliche Basis für die Förderung des

Behindertensportes in Österreich geschaffen.

Das Bundes-Sportförderungsgesetz 2005, der damaligen Bundesregierung stellt die

nachhaltige Finanzierung des Behindertensports im Wege der Besonderen Bundes-

Sportförderung sicher.

Förderungsmittel des Bundes für den österreichischen Behindertensport (gemäß
§ 10 Abs. 1 Ziffer 1 des BSFG2005) im Jahre 2008:

Österreichischer Behindertensportverband: 857.169,- Euro
Österreichisches Paralympisches Komitee: 61.226,-- Euro

Special Olympics Öterreich:61.226,- Euro

Originalzitat -Homepage des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport:
Mit dieser finanziellen Sicherstellung wurde somit die Basis für die Integration
und Anerkennung des Behindertensportes in die österreichische Sportszene
geschaffen und in einem weiteren Punkt des Regierungsprogrammes der
Österreichischen Bundesregierung für die XXIV. Gesetzgebungsperiode
entsprochen.

Oben erwähnter Punkt des Regierungsprogrammes der Österreichischen
Bundesregierung für die XXIV. Gesetzgebungsperiode lautet wie folgt:

Themenbereich SPORT:

7. Verstärkte Förderung des Behindertensportes

•    Sicherstellung der Finanzierung des Fonds zur Förderung des Behindertensports
durch einmaliges Sonderwettspiel.

Da diese It. Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung für die XXIV.
Gesetzgebungsperiode geplanten Maßnahmen zu Förderung des Behindertensportes in
Österreich sicher nicht ausreichen um eine nachhaltige Finanzierung zu gewährleisten
stellen unterfertigte Abgeordnete an den Herrn Bundesminister für Landesverteidigung
und Sport folgende

ANFRAGE

I.Weiche Initiativen haben Sie gesetzt, um die Finanzierung des österreichischen
Behindertensportes nachhaltig zu garantieren?

2. Welches Budget wurde Ihnen seitens des Finanzministeriums für die Finanzierung des
österreichischen Behindertensportes tatsächlich zur Verfügung gestellt?

3.Welche Pläne haben Sie als zuständiger Sportminister um den Behindertensport in
Österreich weiterzuentwickeln?

4.Finden Sie die Aufteilung der Fördermittel für Behindertensportler im Verhältnis zu den
allgemeinen und besonderen Sportförderungen gerecht?

5. Wenn ja, warum?

6. Wenn nein, warum nicht und wie stellen Sie sich eine gerechte Verteilung der
Fördermittel seitens des Bundesministeriums für Finanzen vor?

7. Ist Ihnen persönlich der Behindertensport, wie man aus dem Regierungsprogramm
entnehmen kann, auch nur einen Satz wert?

8.Wenn nein, wie erklären Sie sich die Tatsache, dass die Förderung von
Behindertensportes im Regierungsprogramm für die XXIV Gesetzgebungsperiode nur
mit einem Satz erwähnt wird?

9.Welche Projekte wurden durch den Fonds zur Förderung des Behindertensportes,

entsprechend den Förderrichtlinien, seit 1. Jänner 2008 realisiert?

(Bitte um genaue Aufstellung der Projekte unter Angabe der bereitgestellten

Fördermittel)

10.Welchen persönlichen Stellenwert hat für Sie Behindertensport?

11. Wie viele Behindertensportler gibt es derzeit in Österreich?

12. Welche Maßnahmen setzen Sie, um den Behindertensport auch die nötige mediale
Präsenz zu garantieren?

13. Welche Initiativen für die Weiterentwicklung des Behindertensportes haben Sie als
zuständiger Sportminister gesetzt?

14. Ist es richtig, dass Sie eine Novellierung des Bundes-Sportförderungsgesetzes 2005
in dieser Gesetzgebungsperiode planen?

15. Wenn ja, welche Verbesserungen soll das Bundes-Sportförderungsgesetz 2005
bringen?

16.Wenn nein, warum nicht?