3401/J XXIV. GP
Eingelangt am 22.10.2009
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Anfrage
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Ing. Hofer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend einer israelischen Studie, die den starken Anstieg beim Auftreten von Speicheldrüsenkrebs mit der Benutzung von Mobiltelefonen in Zusammenhang bringt
Eine israelische Studie dokumentiert einen starken Anstieg beim Auftreten von Speicheldrüsenkrebs in Israel und bringt diesen in Zusammenhang mit Mobiltelefonen.
Die Studie enthielt die Untersuchung über das Auftreten von Mundhöhlenkrebs zwischen 1970 und 2006. Unter den Fällen von Speicheldrüsenkrebs fanden die Forscher einen beunruhigenden Anstieg von Fällen mit bösartigen Wucherungen in der Ohrspeicheldrüse in der Nähe der Stelle, wo das Mobiltelefon während des Gesprächs gehalten wird.
Im Gegensatz dazu ist das Auftreten von Speicheldrüsenkrebs in der tieferen Zone des Mundes, in den sogenannten submandulären und sublingualen Speicheldrüsen, stabil geblieben.
Von 1980-2002 lag die Zahl der Ohrspeicheldrüsen bei ungefähr 25 Fällen pro Jahr. In den folgenden 5 Jahren stieg die Anzahl der Fälle dramatisch auf 70 pro Jahr an. Der Anstieg (von Krebsfällen) kann absolut auf die zugenommene Exposition durch Mobiltelefone und auf die Schäden durch die Strahlung hindeuten. Von den 11.843 Probanden der Studie, die während der untersuchten Periode Oralkrebs entwickelt haben, war der Speicheldrüsenkrebs der dritthäufigste (bei 16.3 Prozent), nach dem Lippenkrebs und dem Rachenkrebs. Die meisten Oralkrebs-Patienten waren über 70 Jahre, nur 2.7% unter 20 Jahre alt. Der Speicheldrüsenkrebs war unverhältnismäßig oft bei jungen Patienten festzustellen. Ein Fünftel dieser Patienten waren unter 20 Jahre alt.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage
1. Seit wann sind Ihnen diese Studie und ihre Ergebnisse bekannt?
2. Handelt es sich bei den Autoren der Studie um anerkannte Wissenschaftler?
3. Wie bewerten Sie die veröffentlichten Risken im Zusammenhang mit ihrem Verantwortungsbereich?
4. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Erkenntnissen dieser Studie für Österreich?
5. Welche Maßnahmen gedenken Sie aufgrund der Erkenntnisse aus dieser Studie zu setzen?
6. Halten die die Kennzeichnung von Mobiltelefonen mit dem SAR-Wert für sinnvoll und wenn ja, inwieweit haben Sie diesbezüglich bereits Gespräche mit der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie aufgenommen?
7. Inwieweit halten Sie besondere Vorsichtsmaßnahmen gerade für junge Benutzer von Mobilfunktelefonen aus gesundheitspolitischen Gründen für notwendig?
8. Ist Ihnen bekannt, wie viele Kinder und Jugendliche in Österreich regelmäßig ein Mobiltelefon nützen?
9. Wie hat sich in den letzten 10 Jahren die Krebsrate von Kindern und Jugendlichen entwickelt?
10. Wie hat sich in den letzten 10 Jahren speziell die Häufigkeit von Speicheldrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen entwickelt?