3430/J XXIV. GP
Eingelangt am
22.10.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Drogen in der Schwangerschaft
Ein großes Tabuthema ist nach wie vor die Geburt von Babys drogensüchtiger und alkoholabhängiger Mütter. Drogenkonsum während der Schwangerschaft kann definitiv die gesunde kindliche Entwicklung stören und im schlimmsten Fall sogar zu Fehl- oder Totgeburten führen. Kinder, die heroinsüchtig geboren werden sowie Babys alkoholsüchtiger Mütter weisen oft schwere Missbildungen auf und bleiben geistig zurück.
Gerade in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft, in denen sich die Organe beim Kind entwickeln, besteht ein besonders hohes Risiko, dass das Ungeborene durch Drogenkonsum der Mutter Schaden nimmt.
Das Kind ist im Mutterleib den Drogen wehrlos ausgesetzt. Häufig bleibt es aber nicht nur beim Drogenmissbrauch - oft werden dem Körper zusätzlich Alkohol, Nikotin und Medikamente zugeführt. Drogenabhängigkeit bringt oft ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie AIDS, Hepatitis B und C mit sich.
Die Qual des Entzugs beginnt bei Neugeborenen schon wenige Stunden nach der Geburt. So weisen diese Kinder oft einen gefährlich hohen Blutdruck auf, schlafen kaum, zittern, zucken und verfallen in Krämpfe und lebensbedrohliche Atemnot; ein Zustand, der oft monatelang anhalten kann.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage
1. Wie viele Kinder von drogensüchtigen Müttern kamen in Österreich insgesamt bzw. aufgeschlüsselt nach Bundesländer im Jahr 2008 zur Welt?
2. Wie viele Kinder von drogensüchtigen Müttern kamen in Österreich insgesamt bzw. aufgeschlüsselt nach Bundesländer im Jahr 2000 in Österreich zur Welt?
3. Wie lange müssen Kinder von heroinsüchtigen Müttern durchschnittlich nach der Geburt im Krankenhaus bleiben?
4. Wie hoch sind die durchschnittlichen Behandlungskosten für ein Baby, das heroinsüchtig auf die Welt kommt?
5. Inwieweit erhalten Drogensüchtige und deren ungeborenen Babys bereits während der Schwangerschaft und im Zuge der Untersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes eine besondere medizinischen Betreuung und inwieweit können dadurch bereits vorzeitig Folgeschäden o.ä. verringert oder verhindert werden?
6. Wie viele Kinder von drogensüchtigen Müttern weisen Langzeitschäden auf und in welcher Weise äußern sich diese?