354/J XXIV. GP

Eingelangt am 02.12.2008
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Brunner, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend

 

betreffend Transport, Haltung und „Jagd“ von Zuchtfasanen

 

 

Der Herbst ist die Zeit der Treibjagden auf sogenanntes Niederwild wie Fasane, Rebhühner und Hasen. Doch der massenhafte Abschuss dieser Tiere lässt sich längst nicht mehr – auch nicht durch die rigorosesten Fütterungsmaßnahmen - mit einer Wildtierpopulation aufrecht erhalten. Deshalb werden Fasane, Rebhühner und Hasen in Massentierhaltungen gezüchtet, um sie für die JägerInnen aussetzen zu können.

 

Allerdings können österreichische Zuchtbetriebe der Nachfrage nicht mehr nachkommen. Daher bestellen die JägerInnen die Zuchttiere aus dem Ausland wie z.B. Italien und Ungarn. Die lebende Fracht kommt in Tiertransportern unter tierquälerischen Bedingungen während der Schusszeit nach Österreich. Mitte November wurde ein derartiger Tiertransporter voll mit Fasanen bei Kontrollen auf der Autobahn aufgespürt.  Der Tiertransporter ist um 22 Uhr abends in Verona, Italien abgefahren und um 8 Uhr früh in NÖ am Bestimmungsort angekommen. Die Fasane waren in niedrige Kisten gestopft, die auf dem LKW dicht übereinander gestapelt wurden. Dann wurden sie bis zum Abschuss in Fasanvolieren der niederösterreichischen Jägerschaft untergebracht.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

  1. Die waidgerechte Ausübung der Jagd und Fischerei ist aus dem Geltungsbereicht des Tierschutzgesetzes ausgenommen. Planen Sie angesichts dieser gängigen, tierquälerischen Jagdpraktiken eine Streichung dieser Ausnahme?  Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Welche Maßnahmen werden Sie gegen das tierquälerische Aussetzen von gezüchteten Wildtieren (z.B. Fasane, Rebhühner, Hasen) ergreifen?

 

  1. Welches Ausmaß haben diese „Jagd“-Praktiken in Österreich erreicht?

 

  1. Welche Transport-Vorschriften müssen derartige Wildtier-Transporte erfüllen?

 

  1. Wie viele Zuchtbetriebe für gezüchtete Wildtiere gibt es in Österreich? Wie viele und welche Tiere werden in diesen Betrieben gezüchtet?

 

  1. Welche Möglichkeiten sehen Sie, diese tierquälerischen „Jagd“-Praktiken abzustellen?