3605/J XXIV. GP
Eingelangt am 11.11.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr.in Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend geplante Einstellung des Schnellzugsverkehrs zwischen Linz und Graz
Mit dem Fahrplan 2010 (Fahrplanwechsel 13.12.2009) soll das nach wiederholten Angebotsverschlechterungen letzte noch verbliebene durchgehende Schnellzugspaar zwischen Linz und Graz - somit zwischen dem zweit- und dem drittgrößten Ballungsraum Österreichs - gestrichen werden. Es soll stattdessen ein Autobus die Strecke bedienen.
Nachdem in den letzten etwa 15 Jahren enorme Summen an Steuergeld in den Ausbau der Infrastruktur auf dieser Verbindung geflossen sind (zB Schoberpass-Strecke) und auch aktuell in den Ausbau zB im Raum Kremstal investiert wird, ist diese Angebotsverschlechterung für viele Fahrgäste und SteuerzahlerInnen nicht nachvollziehbar.
Bereits in den letzten Jahren wurde entlang der Schoberpass-Strecke das Angebot auf der Schiene im Personenverkehr sukzessive ausgedünnt und auf die Straße (Busverkehr und Individualverkehr) verlagert. In den mit hohem Aufwand neu errichteten und gestalteten Bahnhöfen und Haltestellen wächst inzwischen das Gras über die Bahnsteige. Auch die Attraktivität des Schnellverkehrs wurde durch immer weniger Verbindungen sukzessive verschlechtert.
Die verzweifelten Bemühungen insbesondere sozialdemokratischer SpitzenpolitikerInnen auf Bundes- wie Landesebene, jeden noch so fragwürdigen, teuren Infrastrukturausbau mit dem angeblichen Nutzen für die Fahrgäste zu rechtfertigen, wird von solchen konkreten Beispielen schlicht und ergreifend Lügen gestraft.
Verkehrspolitik, die ihren Namen verdient, wird aus Baupolitik erst dann, wenn diese einem klaren verkehrspolitischen Ziel in strukturierter, am maximalen Nutzen der Fahrgäste orientierter Weise dient. Zusätzlich muss sie mit klaren organisatorischen und finanziellen Offensivkonzepten für die Bedienung der teuer ausgebauten Strecken eng verkoppelt sein, dann kann optimaler Nutzen für die Fahrgäste und Steuerzahler erzielt werden. Ein primär beschäftigungspolitische oder den Einzelinteressen von Baukonzernen, Großbanken oder „Regionalfürsten/Landeskaisern“ untergeordnetes Vorgehen wie es derzeit die Infrastrukturpolitik der Bundesregierung kennzeichnet hingegen führt - wie das traurige Beispiel Linz-Graz unwiderlegbar beweist - nicht zu Ergebnissen im Interesse der Fahrgäste und der umwelt- und klimapolitisch nötigen Verlagerung von Verkehr auf die Schiene.
Zudem stellen sich im Zusammenhang mit einigen rund um die geplante Einstellung des Schnellzugsverkehrs zwischen Linz und Graz vorgebrachten Argumenten einige Fragen zu Zahlungsströmen und ihrer gesetzlichen Rechtfertigung.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: