3628/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.11.2009
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Anfrage

 

der Abgeordneten Herbert Kickl

und anderer Abgeordneter

 

an den  Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

 

betreffend Förderung von Sportlern mit Dopingsperre

 

 

Die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet am  23 Mai 2009 unter anderem:

„338 Sportler wurden 2008 von Top Sport Austria gefördert. An Athleten aus 37 Fachverbänden, die für Olympia, WM und EM in Form kommen wollten, wurden 3,1 Millionen Euro ausbezahlt. Bei Judoka Ludwig Paischer, der Olympia-Silber holte, hat sich diese Investition mehr als gelohnt. Aber warum wurde an die wegen Dopings gesperrte Langstreckenläuferin Susanne Pumper 7000 Euro ausbezahlt?... Pumper, zwei Mal positiv auf EPO getestet, wurde am 24. Oktober 2008 von der Rechtskommission der Nationalen Antidopingagentur für zwei Jahr gesperrt – rückwirkend ab 9. März 2008. Trotzdem wurde ein von ihr als „Trainingslager“ bezeichneter Aufenthalt im Frühjahr 2008 auf den Malediven von Top Sport Austria bezahlt. Und zwar aus öffentlichen Mitteln.

Wie sportlich sinnvoll ein Malediven-Aufenthalt für Läufer ist, bleibt unklar. Das Tauch- und Badeparadies im Indischen Ozean ist eher für Relax-Einheiten bekannt. Jedenfalls hat Pumper anderen Sportlern gegenüber von einem „Malediven-Urlaub“ gesprochen.

Der Leichtathletikverband  hatte die Auszahlung dieser Trainingskosten gegenüber Top Sport Austria ausdrücklich nicht gutgeheißen. Dennoch entschied Österreichs Spitzensport-Förderstelle anders. …“

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende


Anfrage

 

 

1.     Ist Ihnen dieser Fall bekannt?

 

2.     Wenn ja was haben Sie dagegen unternommen?

 

3.     Welche weiteren Fälle sind Ihnen bekannt, in denen Spitzensportler und/oder Betreuer, die in Dopingfälle verwickelt waren bzw. sind, eine Spitzenförderung erhalten haben beziehungsweise mit Geldern aus öffentlichen Mitteln gefördert wurden?

 

4.     Wurden diese Förderungen von den Athleten zurückgefordert bzw. zurückbezahlt?

 

5.     Wenn ja wie hoch sind in den einzelnen Fällen die zurückgeforderten und zurückbezahlen Summen?

 

6.     Wenn nein, warum wurde nichts zurückgefordert bzw. zurückbezahlt?

 

7.     Warum wurde an Fr. Pumper, die wegen Dopings gesperrt ist, 7000 Euro Fördersumme von Top Sport Austria ausbezahlt?

 

8.     Wurde von Fr. Pumper diese Förderung zurückgefordert?

 

9.     Wenn ja, wann wurde die Förderung zurückbezahlt?

 

10. Wenn nein, warum nicht?

 

11. Sind Sie grundsätzlich der Auffassung, dass solche „Malediven Urlaube“ wie Fr. Pumper gegenüber anderen Sportlern gesagt haben soll, durch die Sportförderung bezahlt bzw. unterstützt werden soll?

 

12. Wenn nein, warum unternehmen Sie nichts dagegen?