Eingelangt am 23.11.2009
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und
Kultur
betreffend Bestandsverträgen in historischen
Gebäuden und Bundesmuseen
Laut eines Berichts der Tageszeitung
„Die Presse“ vom 01.11.2009 sieht ein Gutachten die Privatmieter im
Schloss Belvedere als Sicherheitsrisiko für die Kunstsammlung an. Der
Sicherheitsspezialist Klaus-Olaf Okron überprüfte die Galerie im
Schloss Belvedere. Als Ergebnis kritisierte der Sicherheitsspezialist die „Privatnutzung
von Räumen in unmittelbarer Nähe bzw. an Ausstellungs- und
Depoträume als sehr leichtsinnig.“ Er „wertete es als
Glücksfall, dass es noch zu keinen Schaden durch Feuer, überlaufende
Badewannen, Gasexplosionen oder Einbrüche gekommen sei.“
Bisher gab es offensichtlich immer wieder
Vorfälle, doch die gingen noch vergleichsweise gut aus: So löste im
Jahre 2007 eine lecke Gasleitung einen Feuerwehrgroßeinsatz aus und im
Jahre 2008 wurde das so genannte Großbilddepot nach einem Wassereintritt
durch ein schadhaftes Rohr überschwemmt. Derzeit gibt es auf dem Areal des
Schloss Belvedere rund 30 Privatwohnungen. Die Verantwortlichen der
Kunstsammlung streben nunmehr eine teilweise Absiedlung der Privatbewohner an.
Neben dem Belvedere stellt sich die
Frage, ob eine solche Konfliktlage auch bei anderen Bundesmuseen vorhanden ist.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an die Frau
Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur nachfolgende
Anfrage:
- Ist
Ihnen als zuständiger Bundesministerin für Unterricht, Kunst und
Kultur und Ihrer Ressortverantwortung das Gutachten betreffend Sicherheitsrisiko der
Privatmieter im Belvedere für die Kunstsammlung Belvedere bekannt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn ja, welche Schlussfolgerungen haben Sie als
zuständige Bundesministerin für Unterricht,
Kunst und Kultur in Ihrer Ressortverantwortung gezogen und welche
Maßnahmen wurden bzw. werden diesbezüglich gesetzt?
- Gibt
es im Zusammenhang mit der Kunstsammlung Belvedere und der
Burghauptmannschaft, die zum Bundesministerium für Wirtschaft,
Familie und Jugend zugehörig ist, diesbezüglich laufende
Verhandlungen durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und
Kultur?
- Bis
wann sollen die Privatbewohner nach den Vorstellungen der Kunstsammlung
Belvedere bzw. den Anordnungen des Bundesministeriums für Unterricht,
Kunst und Kultur abgesiedelt werden?
- Welche
Kosten werden dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
bzw. der Kunstsammlung Belvedere durch die Absiedlung der Privatbewohner
entstehen?
- Gibt
es bisher bereits versicherungsmäßig einen Schutz der Kunst-
und Kulturobjekte der Kunstsammlung Belvedere im Zusammenhang mit dem
Gutachten des Sicherheitsfachmanns Klaus-Olaf Okron?
- Wenn nein, warum nicht ?
- Wenn ja, in welchem Ausmaß und auf welche
versicherungsrechtlichen Grundlagen und zu welchen Kosten?
- Sind Ihnen als zuständiger
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur und Ihrer
Ressortverantwortung Gutachten
betreffend Sicherheitsrisiken bei anderen Bundesmuseen im Zusammenhang mit
der Nutzung historischer Gebäude durch private Bestandsnehmer
bekannt?
- Wenn
ja, bei welchen anderen Bundesmuseen im Zusammenhang mit der Nutzung
historischer Gebäude durch private Bestandsnehmer?
- Sind
Ihnen von Amts wegen Sicherheitsrisiken bei anderen Bundesmuseen im
Zusammenhang mit der Nutzung historischer Gebäude durch private
Bestandsnehmer bekannt?
- Wenn
ja, bei welchen anderen Bundesmuseen im Zusammenhang mit der Nutzung
historischer Gebäude durch private Bestandsnehmer?
- Hat
Ihr Ressort in den Fällen Frage 1. – 4. mit dem
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend bzw. der
zuständigen Burghauptmannschaft diesbezüglich Verhandlungen
aufgenommen um diese Sicherheitsrisiken zu beseitigen?
- Wenn
nein, warum nicht?