404/J XXIV. GP
Eingelangt am 10.12.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag.
Ewald Stadler
Kolleginnen und
Kollegen
an den Bundesminister für Justiz
betreffend der Verdachtsmomente gegen die Firma DAN-KÜCHEN GmbH
Die Firma DAN-KÜCHEN GmbH, im
Folgenden DAN genannt, erzeugt und vertreibt
Küchenmöbel, wobei der Vertrieb
hauptsächlich über selbstständige Einzelunternehmen, die
einem Bezirksbetreuer unterstehen, erfolgt.
Diese
Einzelunternehmen müssen bei Beginn der Laufzeit ihres Vertrages mit der
Firma DAN
derselben
Ausstellungsküchen abkaufen. Es ist auch gängige Praxis, dass seitens
der Firma
DAN bzw. ihres Gebietsbetreuers Einzelteile von Küchen diesen
Verkaufsgeschäften als
Muster zur Verfügung gestellt werden, die nicht zu bezahlen sind, sondern
nach einer
gewissen Zeit wieder abgeholt werden.
Bemerkenswert
ist die Vorgehensweise der Firma DAN dann, wenn ein Einzelunternehmen
sein Geschäft
aufgeben möchte: in diesem Fall darf es die von ihm bei Abschluss des
Vertrages seinerzeit bezahlte Ausstellungsküche nicht behalten bzw. selber
verwerten,
sondern muss sie der Firma DAN kostenlos
überlassen.
Tut das ein Vertriebspartner
nicht, so muss er mit rechtlichen Schritten gegen sich rechnen.
Zu diesem Zwecke beauftragt die Firma DAN mehrere Rechtsanwälte denen ein
meist
konkursreifer Einzelunternehmer gegenüber steht. Zu diesem Konkurs des
Einzelunternehmers führt in nahezu
allen Fällen die merkwürdige Vorgehensweise der Firma
DAN bzw. des Gebietsbetreuers.
Offenbar im
Einverständnis mit der Firmenleitung der Firma DAN stellen Gebietsleiter
aus
den, bei mehreren
Einzelunternehmen als Garantieküchen deponierten Küchenteilen neue
Küchen her und verkaufen diese. Da hier ein Garantiefall vorgetäuscht
wird, erfolgt mit
größter Wahrscheinlichkeit keine
Rechnungslegung. Angeblich soll bei der Firma DAN für
Schwarzverkäufe eine eigene Logistik- und Kontostruktur bestehen.
Außerdem
wurde der Firma Reindl GmbH aus Salzburg vom zuständigen Gebietsbetreuer,
Herrn Wimmer,
nahegelegt, Küchen „schwarz" zu verkaufen, wobei dieser meinte,
diese
Vorgehensweise würde von der Firma DAN nicht nur toleriert, sondern auch
gefördert.
Durch eine derartige
Vorgehensweise erwächst den beteiligten Einzelunternehmen
erheblicher finanzieller Schaden, wobei
einige Firmen auf diese Weise bereits in der Konkurs
getrieben wurden.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für
Justiz
folgende
ANFRAGE:
1.
Bei der Staatsanwaltschaft Linz, aber auch in mehreren anderen
Bundesländern wurde
Anzeige gegen die
Verantwortlichen der Firma DAN-Küchen wegen des Verdachtes auf
Verstoß gegen §33
Finanzstrafgesetz sowie wegen des Verdachts auf Nötigung, Betrug und
Erpressung erstattet. Wie bewerten
Sie diese Verdachtsmomente?
2.
Welche Ermittlungsschritte wurden seitens der zuständigen
Staatsanwälte und Minister
gesetzt?
3.
Wie rechtfertigen Sie die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaften in
diesem Fall bis dato
scheinbar
untätig geblieben sind?
4. Wann und in welcher Form wird die Staatsanwaltschaft in diesem Fall tätig werden?
5.
Ist der entstandene Eindruck richtig, dass die Staatsanwaltschaft und
das
Bundesministerium
für Justiz versuchen den Fall durch Untätigkeit zu verschleppen?