413/J XXIV. GP
Eingelangt am 10.12.2008
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Gesundheit, Frauen und Jugend
betreffend „Hörschäden durch MP3-Player - Jugendproblem?“
Viele Menschen - insbesondere Jugendliche - schädigen ihr Gehör durch zu laute Musik über tragbare Abspielgeräte (z.B. MP3 Player) dauerhaft. Zu diesem Ergebnis kommt nun ein aktuelles EU-Gutachten
In diesem Gutachten warnt der Wissenschaftliche EU-Ausschuss über „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken", dass MP3-Player oder andere tragbare Audio- Abspielgeräte mit Ohrhörern das Gehör massiv schädigen können. Nach Ansicht der Experten besteht bei 5-10 Prozent der Benutzer (2,5 bis 10 Millionen Menschen in der EU), die mindestens fünf Jahre lang jede Woche mehr als eine Stunde pro Tag laut mit einem MP3- Playern Musik hören, das Risiko eines dauerhaften (!) Gehörschadens. Diese Dauerbeschallung ist es, die zu den Hörschäden führt.
Seit den 80er Jahren hat sich die Zahl der Jugendlichen, die sich großem Freizeitlärm in Diskotheken oder mit MP3-Playera aussetzen, verdreifacht. Im Vergleichszeitraum ist hingegen die Lärmbelastung am Arbeitsplatz zurückgegangen. Die Verkaufszahlen über MP3-Player bestätigen dieses Problem. In den letzten vier Jahren sind zwischen 184-246 Millionen tragbare Audio-Abspielgeräte, darunter 124-165 Millionen MP3-Player, in der EU verkauft worden. Zwar stieg auch die Benutzung von Handys mit MP3-Funktionen an, doch die Hauptgefahr für das Gehör geht noch immer von den normalen MP3-Playera aus.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Gesundheit, Frauen und Jugend nachstehende
Anfrage:
1. Welche Zahlen über Hörschäden liegen in Österreich vor? Wie viele Menschen sind betroffen Welche konkrete Zahlen liegen zu hörgeschädigten Jugendlichen vor?
2. Welche Europäischen Sicherheitsnormen zum zulässigen Geräuschpegel durch tragbare Abspielgeräte (z.B. MP3-Player) liegen vor?
3. Wie hoch ist der durchschnittliche Geräuschpegel bei MP3 -Player und anderen tragbaren Abspielgeräten?
Wie hoch darf die Maximallautstärke sein?
4. Welche Studien zu Gesundheitsrisiken durch tragbare Abspielgeräte liegen dem Ministerium dazu vor?
Welche Studien wurden dazu bislang von Österreich in Auftrag gegeben?
5. Wie wird seitens des Ressorts die Schädlichkeit von MP3-Player und anderen Abspielgeräten beurteilt?
Liegt bei einer Dauerbeschallung das Problem bei Hörschäden oder kognitiven Beeinträchtigungen?
6. Welche Maßnahmen sollen aus Ressortsicht getroffen werden, um insbesondere Kinder und Jugendliche besser vor den Lärmexpositionen durch MP3-Player und andere tragbare Abspielgeräte zu schützen?
Welche Aufgabe kommt dabei den Herstellern und dem Handel zu?
7. In welcher Form soll die Öffentlichkeit - insbesondere junge Menschen - über diese Gesundheitsrisiken aufgeklärt werden?
Werden Sie bei diesen Geräten entsprechende Kennzeichnungsregelungen vorschlagen?