4318/J XXIV. GP
Eingelangt am 28.01.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Maga Christine Muttonen
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Kärntner Interventionen bezüglich Verleihung österreichischer
Staatsbürgerschaften
Medienberichten zufolge besteht
zumindest der Verdacht, dass sich potentielle
ausländische
Investoren österreichische Reisepässe
"kaufen" könnten. So soll FPK-
Chef Uwe Scheuch
einem russischen Investor eine Staatsbürgerschaft als
Gegenleistung für eine Investition in Kärnten geboten haben.
Auch wenn die Verleihung von
Staatsbürgerschaften wegen "außerordentlicher
Leistungen im besonderen Interesse der Republik" in den letzten Jahren
relativ
konstant geblieben sein dürfte (die
APA berichtet über 33-41 Verleihungen für die
Jahre 2005-2009), wäre die Zahl der Interventionen aus dem Kärntner Raum zu
hinterfragen.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Inneres
nachstehende
Anfrage:
1.
In wie vielen Fällen hat das Land Kärnten in den
vergangenen 10 Jahren
für vermeintliche oder potenzielle
Investoren eine
Staatsbürgerschaftsverleihung
beantragt?
2.
Gab es in diesen Fällen zusätzliche
Interventionen Kärntner PolitikerInnen,
von Mitgliedern der Bundesregierung oder des Nationalrates und wenn ja,
wer hat interveniert
und für welche Personen?
3.
Wie viele
dieser Anträge wurden positiv erledigt und
welche
"außerordentliche
Leistungen im Interesse der Republik" waren in den
konkreten Fällen für die Verleihung der Staatsbürgerschaft
ausschlaggebend?
4.
In wie vielen Fällen erstreckte sich die Verleihung der
Staatsbürgerschaft
auch auf Angehörige?
5.
Können Sie ausschließen, dass in diesen Fällen zusätzliche
Finanzmittel
wie zB in Form von
Parteispenden geflossen sind?
6.
Bei wie vielen dieser Anträge auf Verleihung der Staatsbürgerschaft
wegen
„außerordentlicher Leistungen im Interesse der
Republik" aus Kärnten
wurden wirtschaftliche Betätigungen
in Österreich als Begründung
herangezogen und um welche Maßnahmen
handelte es sich dabei
konkret?
7.
Können Sie ausschließen, dass bei Investitionen dieser Personen
„Schwarzgeld"
nach Österreich geflossen ist und welche Maßnahmen
wurden seitens der
zuständigen Behörden gesetzt, um dies
auszuschließen?
8.
Wie viele Anträge auf Verleihung der Staatsbürgerschaft wegen
„außerordentlicher
Leistungen im Interesse der Republik" aus Kärnten
wurden in der Zeit
2000 bis 2009 abgelehnt und mit welchen
Begründungen?