4521/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.02.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten KO Strache

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend Samenspende des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport

 

Am Dienstag, den 9. Februar 2010, 09.00 Uhr, mussten 20 Rekruten abgestellt werden um für den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Darabos Briefe zu kuvertieren. Es wurde ein Sackerl Blumensamen mit diesem Dankschreiben an die Frauen im Ministerium zum Versand fertig gemacht. 3000 Briefsendungen wurden kuvertiert.

 

In diesen Schreiben bedankt sich der Minister bei den Damen für die Mitarbeit:

„HERZLICHEN DANK FÜR IHR ENGAGEMENT.

Ich möchte den diesjährigen Valentinstag dazu nutzen, um mich für Ihr persönliches Engagement zu bedanken.

Ihr Einsatz ist die Grundlage dafür, dass wir die gesteckten Ziele erreichen und unsere Aufträge erfolgreich erfüllen können- ganz gleich ob es sich um Katastrophenhilfe im Inland, um Schutz und Hilfe in Krisengebieten im Ausland oder um die Grundlagen für sportliche Erfolge handelt.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Valentinstag und hoffe, auch weiterhin auf Ihren 

Einsatz und Ihre Unterstützung bauen zu dürfen.“

 

Diese 20 Rekruten kamen dann gegen 15.00 Uhr wieder in die Kaserne. Anschließend verlegten sie in die Ausbildung nach Bruck. Ein Tag der Ausbildung ging dabei vollkommen verloren.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 

Anfrage:

 

1.     Warum werden Rekruten für persönliche Belange des Ministers heran-gezogen?

2.     Wie verhält sich der Einsatz der Rekruten mit den Kernaufgaben des Bundesheeres?

3.     Ist dieser Einsatz im Sinne der Ausbildung von Rekruten?

4.     Wenn ja, welche Ausbildungsziele sollten vermittelt werden?

5.     Wie oft werden Rekruten für derartige Tätigkeiten für den Bundesminister herangezogen?

6.     Wie viele Rekruten wurden in den letzten drei Jahren für derartige Tätigkeiten für den Bundesminister herangezogen?

7.     Wie hoch sind die gesamten Kosten für dieses Dankschreiben?

8.     Was kostet die Arbeitszeit der Rekruten? 

9.     Welche Transportkosten und oder Portokosten fielen an?

10. Wie viele Fehlstunden an Ausbildung wurden dadurch in Kauf genommen?

11. Wer hat diese Valentinsaktion angeordnet?

12. Wer hat die Rekruten abgestellt?

13. Wer hat die Rekrutenabstellung angeordnet?

14. Wer hatte die Dienstaufsicht?

15. Warum ein Dankschreiben nur an die Frauen des Ressorts?

16. Zählt die Arbeit der männlichen Mitarbeiter weniger?

17. Zu welchem Anlass im Jahr werden die männlichen Mitarbeiter ihres Ressorts so generös beschenkt? 

18. Wie erklären sie diese geschlechterspezifische Ungleichbehandlung?

19. Wurden auch weibliche Rekruten, Unteroffiziere und/oder Offiziere mit dieser Karte bedacht?