4544/J XXIV. GP
Eingelangt am 24.02.2010
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ANFRAGE
Der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Abtreibungszahlen
In der am 15. November 2009 ausgestrahlten "ORF Pressestunde" wurden Sie als Interviewpartner in Ihrer Funktion als Bundesminister für Gesundheit mit der Frage nach der jährlichen Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Österreich im Verhältnis zur Anzahl der Geburten konfrontiert.
Diese Frage wurde von Ihnen zweimal angeschnitten, Sie wichen einer konkreten Beantwortung jedoch konsequent aus. Zum einen bestätigten Sie in direkter Antwort: "Also wir wissen die Zahlen der Abtreibung" und erklärten dann nach wiederholter Nachfrage: "Ich sage jetzt, ich habe die Zahlen nicht parat".
Demnach liegen Ihrem Ministerium die entsprechenden Zahlen vor, die es auch den Abgeordneten zum Nationalrat der Republik Österreich ermöglichen, sich zu diesem Thema ein klares Bild zu machen.
Die unterzeichnenden Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundesminister für Gesundheit folgende
A N F R A G E
1.) Wie viele Schwangerschaftsabbrüche wurden in Österreich im Zeitraum von 1999 bis 2009 insgesamt jährlich durchgeführt und wie sind diese nach Bundesländern gegliedert?
2.) Wie viele dieser Schwangerschaftsabbrüche im Zeitraum von 1999 bis 2009 wurden unter der medizinischen Indikation des Schutzes des Lebens der Mutter durchgeführt und wie sind diese nach Bundesländern gegliedert?
3.) Wie viele dieser Schwangerschaftsabbrüche im Zeitraum von 1999 bis 2009 wurden unter der medizinischen Indikation einer Krankheit bzw. Behinderung des Kindes durchgeführt und wie sind diese nach Bundesländern gegliedert?
4.) Welches Verhältnis besteht zwischen der Anzahl Neugeborener und der Anzahl der insgesamt durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche im Zeitraum von 1999 bis 2009?
5.) Wie hat sich die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche seit der Einführung der Fristenlösung in Österreich insgesamt entwickelt und welche aktuellen bzw. fortlaufenden Statistiken oder Studien stehen Ihnen zur Verfügung und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen?
6.) Sind Ihnen Analysen über Altersschichtungen bzw. eine altersspezifische Signifikanzen von Schwangerschaftsabbrechenden Frauen bekannt?
a. Wenn ja, welche und welche Erkenntnisse haben Sie daraus gewonnen?
b. Wenn nein, warum nicht?
7.) Sind Ihnen Analysen betreffend wiederholte Schwangerschaftsabbrüche ein und derselben Frau bekannt?
a. Wenn ja, welche und welche Erkenntnisse haben Sie daraus gewonnen?
b. Wenn nein, warum nicht?
8.) Liegen Ihnen Zahlen darüber vor, wie sich die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Bezug auf die Anzahl der von der jeweiligen Frau bereits geborenen Kinder verhalten? (Beispielsweise eine Häufung der Schwangerschaftsabbrüche beim dritten Kind)
a. Wenn ja, welche und welche Erkenntnisse haben Sie daraus gewonnen?
b. Wenn nein, warum nicht?
9.) Liegen Ihnen Analysen zum Anlass und zu den Motiven der Frauen vor die eine Schwangerschaft abbrechen? Wenn ja, um welche Motive handelt es sich dabei?
10.) Liegen Ihnen Zahlen darüber vor, wie viele Schwangerschaftsabbrüche durch eine erfolgte Beratungen verhindert wurden? Wenn ja, wie viele und wie viele wurden nicht verhindert?