457/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.12.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abg. Mag. Unterreiner und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend „Provokations-Theater“ mit Passanten-Beschimpfung

Die Künstlergruppe God's Entertainment betätigt sich im „künstlerischen Fach" Passanten­Beschimpfung. Laut eines Berichts in der Tageszeitung „Österreich" vom 28.11.2008 wird unter dem Motto „ Das alte Theater ist tot. Wir brauchen kein Theater, sondern inszenieren das völlig ohne Bühne. So wollen wir das Theater ins 21. Jahrhundert führen“ das Passanten-Publikum mit adaptierten „Beschimpfungstexten“ von Peter Handke konfrontiert.

Und die Künstlergruppe God's Entertainment weiter: „ Wir werden zwar niemand schreiend als alten Nazi beschimpfen. So persönlich soll es nicht werden. Aber wir erwarten eine Reaktion des Publikums.“

Als Ort wurde der Aufgang von U4, U2 und U 1 am Karlsplatz gewählt, der durch das Auftreten verhaltensaufälliger Randgruppen auch ohne „Provokations-Theater" mit Passanten-Beschimpfung einen Ort des gesellschaftspolitischen Grenzgängertums darstellt. Die Auftritte wurden für den 28.11, den 29.11, den 1.12., den 6,12., den 11.12, den 12.12. und den 16.12. festgelegt.

Gefördert wird dieses „Provokations-Theater" mit Passanten-Beschimpfung durch die MA 7 der Stadt Wien.

Die unterfertigen Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1)               Wie   ist   Ihre   Haltung   als   zuständige   Bundesministerin   für   Kunst   und   Kultur   zu Veranstaltungen,   wie   dem   „Provokations-Theater"   mit   Passanten-Beschimpfung   der Künstlergruppe God's Entertainment ?

2)               Sind Sie auch der Überzeugung, dass solche Veranstaltungen die „Zukunft des Theaters" repräsentieren ?

3)               Wird   das  „Provokations-Theater“   mit  Passanten-Beschimpfung  auch   aus   Mitteln  des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert ?

4)               Wenn ja, in welcher Höhe ?

5)               Wenn nein, warum nicht ?

6)       Werden  gleiche  oder ähnliche  Veranstaltungen,  wie  das     „Provokations-Theater"  mit Passanten-Beschimpfung aus Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert ?

7)               Wenn ja,  in welcher Höhe,  aufgeschlüsselt nach Veranstalter, Titel  und Summe  pro Förderungsfall ?

8)               Wenn nein, warum nicht ?

9)               Wurde das „Provokations-Theater" mit Passanten-Beschimpfung in Ihrer Amtszeit bereits für andere Veranstaltungen gefördert ?

10)         Wenn ja, für welche, aufgeschlüsselt nach Titel und Summe pro Förderungsfall ?

11)   Wenn nein, warum nicht ?

12)   Welche (Mittel haben Sie im Budget 2009 für gleiche oder ähnliche Veranstaltungen, wie das „Provokations-Theater“ mit Passanten-Beschimpfung budgetiert?