4771/J XXIV. GP
Eingelangt am 02.03.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner
und anderer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Osterfestspiele Salzburg
„Die Reform der Salzburger
Osterfestspiele droht schon im Vorfeld zu scheitern. Die neue GesmbH, an der
auch die öffentliche Hand beteiligt ist, stößt auf massiven
Widerstand bei künftigen Gesellschaftern wie der Stadt Salzburg.
Vorwürfe von Welser-Möst
Vorwürfe gegen die Salzburger Politik erhebt auch der künftige
Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst, in der
morgen erscheinenden Ausgabe des Magazins "News".
Der Dirigent wirft darin der Salzburger Politik vor, im Sommer 2009
Scheinverhandlungen mit den Wiener Philharmonikern über die Übernahme
des Osterfestivals geführt zu haben.
"Die Landeshauptfrau (Gabi Burgstaller, SPÖ, Anm.) hat mir im August
eine Übersicht des Osterfestspiel-Budgets übermittelt, um
herauszufinden, ob von unserer Seite aus tatsächlich eine Erhöhung
der Subventionen nötig wäre, wie sie ja ständig gefordert wurde
und jetzt auch gewährt wird. Clemens Hellsberg und ich haben uns das
angesehen."
Niedrigere Kartenpreise wären möglich
"Unser erster Blick fiel auf den Posten von 650.000 Euro für
Büroaufwand, und uns ist buchstäblich binnen 30 Sekunden aufgefallen,
dass da etwas nicht stimmen kann. Das Urteil über allfällige
Aufsichtspflichten überlasse ich anderen", so Welser-Möst.
Er habe Burgstaller dann mitgeteilt, dass "wir das locker unter den
vorgegebenen finanziellen Rahmenbedingungen machen könnten. Ich habe noch
einen bedeutenden Manager beigezogen, und da sind wir draufgekommen, dass das
Ganze auch zu niedrigeren Kartenpreisen zu machen wäre." Auch die
Künstlergagen seien ihm hoch vorgekommen. Die Wiener Philharmoniker
hätten eine solche Summe nicht benötigt.
"Schlechte Optik"
Im vergangenen Sommer habe er dreimal - davon zweimal mit Burgstaller -
über die Übernahme der Osterfestspiele verhandelt, auch ein Konzept
habe er erstellt. Die Politiker hätten sich unzufrieden mit dem von den
Berliner Philharmonikern bestrittenen Festival gezeigt. Dass dann doch die
Berliner gehalten wurden, habe man "aus der Zeitung" erfahren.
Er nehme die Entscheidung für Berlin zur Kenntnis, das Mindeste sei aber
eine Entschuldigung, und auf die warte er immer noch. "Es wurde offenbar
ein doppeltes Spiel gespielt. Man hat vielleicht die Philharmoniker und mich
missbraucht, um ein anderes Verhandlungsergebnis mit den Berlinern zu
erreichen. Die Optik ist jedenfalls schlecht."(orf on 17.02.2010)
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur nachfolgende
Anfrage: