4929/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.03.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten DI Deimek

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Finanzen

 

betreffend die Entwicklung der Lohnquote

 

Seit dem Ende der Siebziger Jahre fällt der Lohnanteil für unselbstständige Arbeit am Volkseinkommen, die Lohnquote, kontinuierlich. Ausnahmen bilden lediglich Jahre konjunktureller Schwankungen. Der Anteil der Arbeitnehmer am Wachstum des Bruttoinlandsproduktes und der damit verbundenen Erhöhung des Wohlstandsniveaus wurde immer geringer. Wie die Studie „Die langfristige Entwicklung der Einkommensverteilung in Österreich“ von Alois Guger und Markus Marterbauer berichtet, liegen die Ursachen für diesen Rückgang wesentlich in der Zunahme der Arbeitslosigkeit und  dem starken Wachstum von Vermögens-einkommen begründet.

 

Dieses Absinken hat dramatische Effekte auf die Vermögensverteilung und damit auf unsere Gesellschaft zur Folge. Der heimische Mittelstand wird systematisch ausgedünnt, immer breitere Bevölkerungsschichten sind gefährdet, in die Armut abzugleiten oder bereits davon betroffen. Währenddessen spekulieren Bankmanager weiterhin munter an den Börsen und dürfen sich im Bedarfsfall auf Haftungen und staatliche Finanzspritzen verlassen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Finanzen folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.     Welche Maßnahmen gedenken Sie zu ergreifen, um die Lohnquote innerhalb der mittleren Frist wieder an das Niveau Ende der Siebziger Jahre anzuheben?

 

2.     Wie hat sich die Lohnquote im Vergleich zu den Einnahmen aus der Kapitalertragssteuer jeweils in den letzten zehn Jahren entwickelt?

 

3.     Worin sind Ihrer Ansicht nach die Gründe für das beständige Absinken der Lohnquote zu sehen?

 

4.     Wurde bereits versucht gegenzusteuern?

 

5.     Wenn ja, wie?

 

6.     Wenn nicht, warum nicht?

 

7.     Wie hoch ist die Lohnquote aktuell?

 

8.     Welche Gründe gäbe es Ihrer Ansicht nach für ein weiteres Absinken der Lohnquote?

 

9.     Welche Folgen würde ein weiteres Absinken Ihrer Ansicht nach mit sich bringen?