4972/J XXIV. GP
Eingelangt am 24.03.2010
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ANFRAGE
des Abgeordneten Dr. Johannes Hübner
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten
betreffend Aufrüstung in Griechenland
Berichten der Tageszeitung "Heute" und der "Süddeutschen Zeitung" zufolge, plant Griechenland einen der größten Waffendeals innerhalb der Europäischen Union in Form eines Ankaufs von Eurofightern. Vier Prozent des griechischen Bruttoinlandsproduktes werden demnach insgesamt für Rüstung aufgewandt, obwohl Griechenland mit rund 300 Milliarden Euro Schulden knapp vor dem Staatsbankrott steht und die Hilfe anderer EU-Mitgliedsländer benötigt. Im Schnitt benötigen andere EU-Staaten 1,5 Prozent für die Aufrüstung.
Grund für die Aufrüstung Griechenlands ist der ewig schwelende Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei um Zypern. Unterstützung finden die Griechen vor allem von Deutschland, da Untersuchungen des Friedensforschungsinstituts Sipri zeigen, dass 31 Prozent der Rüstungsgüter von deutschen Unternehmen bezogen werden. Paradox, dass nur die Türkei ein noch größerer Abnehmer deutscher Wehrtechnik ist. Das Kräftemessen an der Ägäis, dem sowohl die Nato als auch die EU bereits seit Jahren zusieht, geht also in die nächste Runde.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE