4978/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.03.2010
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Anfrage

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend zweckentfremdete Verwendung von Rekruten

 

Nach uns vorliegenden Informationen werden in der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne Rekruten, welche im Jänner 2010 eingerückt sind, zum Ausmalen und Verputzen der Kaserne herangezogen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 

Anfrage:

 

  1. Wie viele Rekruten, welche im Jänner 2010 eingerückt sind, wurden zum Ausmalen und Verputzen der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne herangezogen?
  2. Wie viele Rekruten wurden österreichweit im Jahr 2009 für solche Renovierungstätigkeiten herangezogen?
  3. In welchen Kasernen wurden seit dem Jahr 2009 Rekruten für solche Tätigkeiten herangezogen?
  4. Warum wurden/werden Rekruten für solche Tätigkeiten herangezogen?
  5. Halten Sie es für tragbar, Rekruten, welche nur mehr sechs Monate Dienst inklusive Assistenzeinsatzes an der Grenze versehen, so „militärisch“ auszubilden und zu verwenden?
  6. Fallen solche Aufgaben für Rekruten unter die im Bundes-Verfassungsgesetz normierte „Wehrpflicht“?
  7. Fallen solche Aufgaben für Rekruten unter die Ausnahmen des Art. 4 Abs. 3 lit. b der EMRK „Dienstleistungen militärischen Charakters“?
  8. Ist in Zeiten der Diskussion über die Bundesheerreform und die Attraktivierung des Grundwehrdienstes ein Heranziehen von Rekruten zu solchen Tätigkeiten sinnvoll?
  9. Werden Sie, wie Sie dies schon öfter getan haben, den Schuldigen suchen und medial hinrichten oder werden Sie sich vor Ihre Soldaten stellen und für eine sinnvolle militärische Ausbildung und Verwendung von Rekruten einsetzen?
  10. Fällt die Verwendung von Rekruten zum Kuvertieren von Aussendungen oder zum Renovieren von Kasernen vielleicht schon unter die Attraktivierung des Grundwehrdienstes?
  11. Wenn nein, warum werden Rekruten trotzdem dazu herangezogen?