5054/J XXIV. GP
Eingelangt am 14.04.2010
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend verunreinigter Rotarix-Impfstoff
Laut einer Mitteilung des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen vom 31. März 2010 ist die Schluckimpfung „Rotarix“ zurzeit mit apathogenen Virusteilen (Porcinen Circovirus-1 (PCV-1)) verunreinigt.
Der Erzeuger (GlaxoSmithKline Biologicals, GSK) hat als Sofortmaßnahme gemeinsam mit BASG/AGES PharmMed beschlossen, die Auslieferung zur weiteren Abklärung für ungefähr sechs Wochen ab 31. März einzustellen. Von der Europäischen Arzneimittelagentur wurden bislang keine Einschränkungen hinsichtlich der Handhabung mit dem Impfstoff gegeben.
Auf Empfehlung des Impfausschusses des obersten Sanitätsrates des Bundesministeriums für Gesundheit sollen Säuglinge, die bereits die erste Impfdosis Rotarix erhielten, keine weitere Impfung erhalten, da durch eine Dosis bereits ein erheblicher Schutz gegeben ist. Bei der Erstimpfung wird der Umstieg auf einen anderen Impfstoff empfohlen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage
1. Wie viele Kinder wurden mit dem verunreinigten „Rotarix“-Impfstoff in Österreich geimpft?
2. Bei wie vielen Kindern gab es durch den verunreinigten Impfstoff Nebenwirkungen und welcher Art waren diese?
3. Welche Nebenwirkungen sind nach einer Impfung mit „Rotarix“ bekannt?
4. Wie kam der Erreger in den Impfstoff?
5. Wurden auch andere Verunreinigungen im Impfstoff „Rotarix“ entdeckt?
6. In welchen anderen europäischen Ländern wurde ebenfalls ein Auslieferungsstopp für den Impfstoff „Rotarix“ verhängt?
7. Was geschieht mit dem verunreinigten Impfstoff?
8. Warum werden bislang zwei Teilimpfungen verabreicht, wenn doch bereits eine Teilimpfung einen erheblichen Schutz bietet?
9. Wird man auch künftig bei Säuglingen bei „Rotarix“ auf die 2. Teilimpfung verzichten?
10. Wie hoch waren die Kosten 2009 für die „Rotarix“–Impfung insgesamt?
11. Gibt es ausreichende Mengen alternativer Impfstoffe, solange „Rotarix“ nicht zur Verfügung steht?
12. Sind bei den alternativen Impfstoffen zwei Teilimpfungen nötig?
13. Wie häufig werden Impfstoffe auf deren Inhaltsstoffe überprüft?
14. Wie oft ist es in den letzten 10 Jahren vorgekommen, dass Impfstoff verunreinigt war, welcher Impfstoff war davon betroffen und ist der betroffene Impfstoff jedes Mal zurückgezogen worden?
15. Wie viele Personen sind in den letzten 10 Jahren durch verunreinigten Impfstoff zu Schaden gekommen?