5377/J XXIV. GP
Eingelangt am 19.05.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Mag. Roman Haider
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Rückführung der Soldaten und Ausrüstung nach Österreich aus dem Einsatzraum im Tschad
Das
Österreichische Bundesheer war von Jänner 2008 bis November 2009 an
der EU-Mission "EUFOR/TCHAD RCA" und später an der UN-Mission
"MINURCAT" im Tschad beteiligt. Die letzten im Rahmen der UNO-Mission
im Tschad eingesetzten österreichischen Soldaten sind im Dezember 2009
zurückgekehrt, mit Ausnahme von drei Stabsoffizieren die weiterhin die UNO-Mission
bis März 2010 unterstützten.
Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport teilt in seiner
Presseaussendung vom 09.
Dezember 2009 mit:
Das Tschad-Kontingent des
Österreichischen Bundesheers wird am Freitag, den 11. Dezember um 11.00
Uhr in der Wallenstein-Kaserne in Götzendorf mit einem militärischen
Festakt empfangen. Insgesamt waren 1 669 österreichische Soldaten, davon
15 Frauen im Einsatz. Die Mission war in zwei Abschnitte gegliedert: Von
Jänner 2008 bis März 2009 waren 160 Soldaten im Rahmen der Europäischen
Union im Einsatz. Ihre Aufgabe war es, Flüchtlinge zu schützen. Den
Kern bildeten Soldaten des Jagdkommandos aus Wr. Neustadt. Von März bis
Dezember 2009 waren 130 Soldaten im Einsatz, die im Rahmen der UN - MINURCAT -
Transportaufgaben, gemeinsam mit einem französischen Transportbataillon
durchführten. Insgesamt waren auch 67 Spezial-Zelte, 80 Container (Lager-,
Kühl- und Sanitärcontainer) sowie 60 Kfz eingesetzt. Damit wurden
mehr als 650.000 km unter schwierigsten Bedienungen, ohne Personenschaden
absolviert. Das Bundesheer flog mehr als 125 Flüge, vor allem mit der
C-130 und transportierte dabei neben den Soldaten noch 2.120 Tonnen Material.
Die Gesamtkosten des Einsatzes belaufen sich laut Verteidigungsministerium auf
34 Millionen Euro. Die Rückführung der Soldaten und
Ausrüstung nach Österreich wurde gemäß BMLV am 1. November
2009 begonnen und im Dezember abgeschlossen.
„Aktueller Bericht“ vom 1. November 2009 auf der Homepage
des Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport:
Die erste
nicht mehr dringend benötigte Ausrüstung wird bereits mit den
wöchentlichen Transportflügen nach Österreich
zurückgebracht. Auch die bisher eingesetzten Fahrzeuge werden für den
Schiffstransport zurück nach Österreich vorbereitet.
Aufgrund der
Kürze und der geringen Kapazität der wöchentlich nur einmal
durchgeführten Transportflüge stellt sich die Frage ob es
überhaupt möglich war alles Gerät, aus dem Tschad nach
Österreich Rückzuführen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage
1. Gibt es
eine Endabrechnung der Gesamtkosten des Tschad Einsatz?
2. Sind die kolportierten Einsatzkosten von 34 Millionen Euro unverändert?
3. Befinden sich noch Angehörige des Österreichischen Bundesheeres im
Tschad?
4. Wann wurde die Rückführung der Soldaten und Ausrüstung nach
Österreich
abgeschlossen?
5. Wurden Gerät und, oder Ausrüstung aus Kostengründen im
Einsatzraum Tschad zurück
gelassen?
6. Wenn ja, welches?
7. Wurden alle im Tschad eingesetzten Fahrzeuge nach Österreich
zurückgebracht?
8. Wenn nein, welche Fahrzeuge wurden zurück gelassen?
9. Wo befinden sich die im Tschad eingesetzten Fahrzeuge jetzt?
10. Wurde das zurückgelassene Gerät überprüft, ob es sich
um Kriegsgerät gemäß
Kriegsmaterialgesetz handelt?
11. Wenn ja, von wem?