5438/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.05.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Glaser
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Ausbau des Breitband-Internet im ländlichen Raum
Die
flächendeckende
Versorgung mit Breitband-Internet ist ein erklärtes Ziel
der
Bundesregierung.
Trotzdem sind noch immer viele Haushalte und Unternehmen von der
Nutzung
des Breitband-Internet ausgeschlossen, weil die Infrastruktur Lücken
aufweist.
Betroffen
sind vor allem User im ländlichen Raum. Selbst wenn
Ortszentren eine
entsprechende Versorgung aufweisen, sind entlegenere Ortsteile in vielen Fällen noch
immer abgekoppelt. Dabei ist eine moderne Kommunikationsstruktur eine wichtige
Voraussetzung
für Menschen
und Betriebe im ländlichen Raum, um mit den Ballungszentren
Schritt
zu halten und strukturelle regionale Ungleichheiten zu beseitigen.
In diesem
Zusammenhang richten die unterzeichnenden Abgeordneten an die
Bundesministerin
für Verkehr,
Innovation und Technologie folgende
Anfrage
1.
Sind alle Orte und Katastralgemeinden in Österreich
derzeit mit Breitband-Internet
versorgt?
2. Wenn nein, wie viele sind es nicht?
3. In welchen Regionen Österreichs sind die Lücken am größten?
4.
Welche Orte und Ortsteile des Burgenlandes sind derzeit nicht flächendeckend
mit
Breitband-Infrastruktur ausgestattet?
5.
In vielen burgenländischen Orten sind zwar die Ortskerne
mit Breitband versorgt, nicht
aber
die umliegenden Streusiedlungsgebiete?
6.
Wie hoch ist der Anteil dieser Siedlungen, die derzeit noch keinen
Zugang zum
Breitband-Netz
aufweisen?
7. Welche
burgenländischen Regionen und Orte werden derzeit von welchen
Breitband-
Anbietern auf Basis
welcher Übermittlungstechnologien versorgt?
8.
Welche Maßnahmen setzt Ihr Ministerium, um in den
kommenden Jahren den Ausbau
des
Breitbandnetzes im Burgenland voranzutreiben?
9.
Nach welchem Zeitplan sollen welche "weißen
Flecken" auf der burgenländischen
Breitband-Landkarte
beseitigt werden?
10.
Ist die burgenländische Landesregierung mit konkreten Vorschlägen zu diesem
Ausbau
an
Sie herangetreten?
11.
Vom Landwirtschaftsministerium wird derzeit unter Einbindung des
Bundesministeriums
für Verkehr,
Innovation und Technologie eine Förderinitiative zum Ausbau der
Breitband-
Infrastruktur im ländlichen Raum vorbereitet, bei der Österreich
auch EU-Mittel in
Anspruch nimmt.
Welche Strategien und Ziele verfolgt Ihr Ministerium bei dieser
gemeinsamen
Initiative?
12.
Wie viele Haushalte bzw. Unternehmen sollen dadurch zusätzlich mit
Breitband-
Infrastruktur
ausgestattet werden?
13.
Wie plant Ihr Ministerium den weiteren Ausbau, sobald die Mittel aus der
genannten
gemeinsamen
Förderinitiative
erschöpft sind?
14.
Wie viele finanzielle Mittel werden notwendig sein, um einen kompletten
flächendeckenden
Ausbau im ländlichen Raum in Österreich bzw. im
Burgenland zu
erreichen?
15.
Werden Gemeinden, die zur Verbesserung ihrer Breitband-Infrastruktur
besondere - auch
finanzielle
- Anstrengungen unternehmen, bevorzugt ausgebaut?
16.
Eine SPÖ-Arbeitsgruppe
"Kommunikationstechnologie" hat kürzlich ein
Papier
präsentiert, in
dem eine flächendeckende Versorgung mit Breitbanddiensten für Betriebe,
Schulen,
öffentliche
Verwaltung und Haushalte ab 2011 gefordert wird. Ist dieses Ziel
Ihrer Einschätzung nach zu erreichen?
17.
Wie beabsichtigen Sie die Vergabe zusätzlicher
Frequenzen, die bisher der analogen
TV-Übermittlung
dienten ("Digitale Dividende"), zu beschleunigen und
damit den Ausbau
eines leistungsfähigen mobilen Breitbandnetzes zu
beschleunigen?
18. Wird der Beginn eines solchen Netzes im Burgenland 2011 beginnen können?
19. Wenn nein, warum nicht?
20. Im Herbst 2009 hat der
Internet-Anbieter Wimax, der auch im Burgenland - vor allem in
peripheren Gebieten - Internetdienste angeboten hat, Konkurs angemeldet. Die
von
Wimax betriebenen Funksender werden am 30. Juni abgeschaltet. Vielen Usern -
privaten
Haushalten wie Unternehmen - ist es nicht möglich, auf einen anderen Anbieter
umzusteigen. Sie werden ab 1. Juli keinen Breitband-Zugang haben. Welche Vorsorgen
können Sie treffen, damit
in solchen Situationen die Kunden in bestimmten Regionen
nicht ohne Breitband-Zugang dastehen?
21.
Gibt es Ihrer Kenntnis nach Unternehmen, die die bisher von Wimax
angebotenen
Breitband-Internetdienste
übernehmen
und sämtlichen bisherigen Kunden einen
reibungslosen Umstieg auf Dienste gleicher Qualität
garantieren können?
22. Gibt es für
Unternehmen, die das bisherige Wimax-Versorgungsgebiet übernehmen,
finanzielle
Förderungen,
damit die Umstiegskosten für die Kunden möglichst
gering
gehalten werden können?
23.
Hat die Firma Wimax seit ihrem Markteintritt in Österreich Förderungen aus
Ihrem
Ministerium erhalten?
24. Wenn ja, für welche Leistungen und in welcher Höhe?
25.
Wenn ja, waren diese Förderungen an bestimmte Bedingungen
geknüpft, was den
dauerhaften
Bestand und das Anbieten der Unternehmensleistungen (v.a. Breitband-
Internet) betrifft?
26.
Wenn ja, werden Sie diese Förderungen zurückfordern
bzw. im Konkursverfahren
geltend
machen?