5603/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.06.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossinnen

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend „Sicherheit von Reisepässen - Zahlen für das Jahr 2009"

Mit der AB 2088/XXIV.GP vom 14.07.2009 wurden die Fragen des Fragestellers zur
gleichlautenden Anfrage beantwortet.

Aus systematischen Gründen werden ähnliche Fragen wieder gestellt, um die aktuellen
Zahlen und Informationen für das Jahr 2009 zu erhalten.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Inneres nachstehende

Anfrage:

1.    Wie wird zurzeit das Sicherheitsniveau von Reisepässen (z.B. Fälschungssicherheit), die
zurzeit in anderen Mitgliedsstaaten der EU ausgestellt werden, durch das BMI beurteilt?
Mit welchen Ländern gab es im Jahr 2009 die größten Probleme?

Wie sehen die neuen Fälschungstrends aus?

2.              Wie wird Sicherheitsniveau von Reisepässen (z.B. Fälschungssicherheit), die in
Drittstaaten ausgestellt werden, durch das BMI beurteilt?

3.      Mit welchen Drittstaaten gab es im Jahr 2009 die größten Probleme?
Wie sehen die neuen Fälschungstrends aus?


4.              Welche Reisepässe von anderen EU-Mitgliedsstaaten und von Drittstaaten lassen sich aus
Sicht des Ressorts besonders leicht fälschen?

Wie viele und welche Fälle (Staaten) sind dem Ressort 2009 bekannt geworden?

5.              Wie viele Fälle von (Ver)Fälschung österreichischer Reisepässe sind dem Innenressort
2009 im In- oder aus dem Ausland bekannt geworden?

6.              In welchen Ländern wurden Verfälschungen von österreichischen Reisepässen oder
gefälschte österreichische Reisepässe im Jahr entdeckt?

7.              Wie viele Blankofälschungen von Reisepässen wurden 2009 in Österreich entdeckt?
Welche Länder betraf dies?

8.              Welche Informationen liegen dazu aus anderen EU-Mitgliedsstaaten vor?

9.              Wie oft wurden 2009 in Österreich bei fremdenbehördlichen oder sicherheitsbehördlichen
Kontrollen Menschen mit einem gefälschten oder verfälschten nichtösterreichischen Pass
(z.B. Griechischer Pass) aufgegriffen (Aufschlüsselung auf Passherkunftsländer)?

10.       Wie oft ist dem Ressort 2009 Asylbetrug mit falschem (bzw. gefälschtem) Pass bekannt
geworden (z.B. Asylbewerber bezog Grundversorgung und arbeitete unter falscher
Identität)?

11.       Wie viele Asylwerber verwendeten im Jahr 2009 gefälschte Reisepässe?
Wie vielen Asylwerben wurde eine fremde Identität nachgewiesen?

12.  Wie viele Fälle von Urkundenfälschung, Erschleichung eines Aufenthaltstitels oder
Sozialbetrug sind in diesem Zusammenhang 2009 dem Ressort bekannt geworden
(Aufschlüsselung auf Delikte)?

13.  Wie viele strafbare Handlungen nach dem StGB wurden zur Vorbereitung oder unter
Verwendung eines verf
älschten oder gefälschten Passes im Jahr 2009 begangen?
Welche Delikte betraf dies (Aufschlüsselung der Anzahl auf Delikte und Passherkunft)?


14.  Wie viele Verstöße nach dem Passgesetz gab es 2009 in Österreich?

Um welche Verstöße handelte es sich dabei (Aufschlüsselung der Anzahl der Verstöße)?

15.      Wie viele Fälle von Urkundenfälschung (Reisedokumente und Einreise-Aufenthaltstitel)
sind Ihnen im Jahr 2009 bekannt und zur Anzeige gebracht worden (Aufschlüsselung nach
Herkunft der Täter)?

16.      Welche biometrischen Erkennungssysteme kommen zurzeit in den EU-Mitgliedsstaaten
zur Anwendung (Aufschlüsselung auf EU-Mitgliedsstaaten)?

17.      Werden Sie in der aktuellen Diskussion (Stockholmer-Programm) auf EU-Ebene dafür
eintreten, dass die biometrischen Merkmale ausschließlich von den für die Passkontrollen
zuständigen Behörden für hoheitliche Zwecke genutzt werden?

Wenn nein, warum nicht?

18.      Werden Sie in der aktuellen Diskussion auf EU-Ebene weiterhin dafür eintreten, dass im
Zusammenhang mit Passausstellungen keine zentralen oder vernetzten
Biometriedatenbanken geschaffen werden und die biometrischen Identifizierungsdaten
ausschließlich nur auf dem jeweiligen Ausweisdokument gespeichert werden dürfen?

19.      Werden Sie in der aktuellen Diskussion auf EU-Ebene dafür eintreten, dass keine zentrale
europäische Passdatei mit den biometrischen Daten aller EU-BürgerInnen angelegt wird?

20.  Werden Sie in der aktuellen Diskussion auf EU-Ebene dafür eintreten, dass die
Verwendung biometrischer Merkmale in Pässen auf den Zweck der Identifizierung durch
Vergleich der Daten des Dokuments mit Daten des Dokumentinhabers im Moment der
Dokumentvorlage technisch beschränkt wird?

21.  Werden Sie in der aktuellen Diskussion auf EU-Ebene politische Initiativen unterstützen,
dass abschreckende Strafbestimmungen für das illegale Auslesen, Verarbeiten, Verwenden
oder für die rechtswidrige Übermittlung und Verwertung von biometrischen Daten EU-weit
normiert werden (Umgehung der IT-Sicherheitstechnik bzw. der Verschlüsselung)?


22.  In welchen Mitgliedsstaaten der EU gibt es national biometrische Datenbanken, in denen
die biometrischen Passdaten (Bild, Fingerabdrücke) abgespeichert und Datenbanken
angelegt werden?

23. In wie weit hat die Arbeit der österreichischen Dokumentenberater zu deutlichen Erfolgen
im Kampf (insb. gegen illegale Migration) auf dem Luftweg geführt?

Welche Erfolge können 2009 konkret nachgewiesen werden?

24. Welche Probleme sind dem Ressort mit den österreichischen Hochsicherheitspässen
bislang bekannt geworden?

Welche Probleme sind dem Ressort von Hochsicherheitspässen anderer Mitgliedsstaaten
bekannt geworden?

25. Können nach dem derzeitigen Wissensstand auch österreichische Sicherheitspässe mit
biometrischen Kennzeichen geklont und die Daten auf einen anderen Chip übertragen
werden?

Wenn nein, warum nicht?

26. Wie viele Pässe laufen 2010 ab (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
Wie viele Neuausstellungen gab es im Jahr 2009?

Wie viele Pässe mit Chip wurden bisher ausgestellt (Stichtag 31.12.2009)
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

27. Wie viele Hochsicherheitspässe, die von der Staatsdruckerei aufgegeben wurden, sind 2009
auf dem Postweg verloren gegangen (Rsb-Zustellung)?

Zu welchen Konsequenzen führte dies jeweils?

28. Wie viele Personalausweise, die als normale Briefsendung aufgegeben wurden, sind 2009
auf dem Postweg verloren gegangen?