5730/J XXIV. GP
Eingelangt am 14.06.2010
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ANFRAGE
der Abgeordneten Brunner, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend „Geflügelwirtschaftschef quält Hühner in Käfigen zu Tode“
In einer Aussendung des Tierschutzvereins „Vier Pfoten“ hieß es am 19. Mai 2010:
„Trotz Verbot: Geflügelwirtschafts-Chef Schrall quält Hühner in Käfigen zu Tode
Utl.: Massive Überbelegung, Kannibalismus, stark verweste und sogar mumifizierte Tiere, vermilbte Eier und Kotberge im „Vorzeigebetrieb“.
Eine illegale, aber trotzdem behördlich geduldete Legebatterie in Diendorf (Bez. Tulln) mit grausigen Zuständen wie in einem Horrorfilm, wurde jetzt von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN aufgedeckt. Der Betreiber: Franz Schrall, der Obmann der ZAG (Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österr. Geflügelwirtschaft) und ÖVP-Gemeinderat höchstpersönlich! "Immense Überbelegung, Kannibalismus, wochenlang verweste, mumifizierte Tiere - vorsätzliche Tierquälerei an zigtausenden Hühnern im ‚Vorzeigebetrieb’ Schrall", so Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. „Was ich auf den Bildern gesehen habe ist unerträglich und weit grauenhafter als jede Käfigbatterie des vorigen Jahrhunderts. Schon vor der Halle ist der Gestank nach Kot und Verwesung schwer zu ertragen. Eine Schande für Österreichs Geflügelwirtschaft. Herr Schrall sagte mir kürzlich, dass er ‚nichts zu verbergen’ habe, aber ich seine Ställe trotzdem nicht sehen dürfe. Jetzt wissen wir warum.“ Auch mit Milben übersähte Eier sind in dem Betrieb zu finden. Zahlreiche tote Tiere liegen auch außerhalb der Halle auf dem Erdboden des Grundstücks und im riesigen Kothaufen der Anlage. Wer will schon solche Eier essen, fragt man sich zu Recht? Und doch findet man sie leider sowohl in der Gastronomie (sogar im 4-Sterne-Hotel Renaissance, Wien am Frühstücksbuffet) als auch auf diversen Märkten, erkennbar am Stempel „3AT4554582“…… …Nachdem VIER PFOTEN den Skandalbetrieb letzten Freitag angezeigt hatte, rief der zuständige Amtstierarzt Dr. Hofer-Kasztler bei Stadler an und erkundigte sich, in welchen Käfigen genau die toten Hühner zu finden wären und wann genau und durch wen diese Aufnahmen gemacht wurden. Er könne sich nämlich nicht vorstellen, dass bei Schrall solche Zustände herrschen, denn er kenne den Betrieb gut. Er vermute, es hätte sich im Stall nur EIN totes Huhn befunden und das wäre von verschiedensten Seiten fotografiert worden. Kurz darauf wurde er dabei beobachtet, wie er mit Schrall und seinen Arbeitern über zwei Stunden in der Legebatterie verbrachte und mehrere Kadavertonnen gefüllt und aus der Halle gebracht wurden, obwohl der Veterinär erst fünf(!) Stunden nachdem ersten Anruf des ORF bei Schrall eintraf und somit bereits viel Zeit zum Aufräumen war. Kurz danach behauptete er gegenüber dem ORF, dass es nur kleine Mängel gab. Eine Untersuchung zweier Hühnerkadaver aus dem Betrieb durch die Vet.Med.-Uni Wien ergab, dass diese zumindest Wochen in den Käfigen lagen und bereits mumifiziert sind. Es sind keine Organe mehr erkennbar, dafür aber deutliche Spuren, dass die Leidensgenossen an den Kadavern genagt hatten.“ Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: