5928/J XXIV. GP
Eingelangt am 06.07.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Korun, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Förderungen für „loyale“ NGOs
In den letzen Jahren kam es zu einer massiven Streichung von Geldmitteln für unabhängige NGOs, die in der Flüchtlingsberatung tätig waren, und zwar sowohl bei der Eigenmittelvergabe des BMI als auch im Zuge der Ausschreibungsverfahren für Mittel des Europäischen Flüchtlingsfonds („EFF“) und des Europäischen Rückkehrfonds („ERF“).
Insbesondere bei Projektaufrufen im Jahr 2008 und 2009 wurden viele der bereits langjährig bestehenden Beratungsprojekte nicht mehr verlängert und der Zuschlag meist dem Verein Menschenrechte Österreich („VMÖ“) erteilt. Das Innenministerium beruft sich bei der Vergabe der Fördermittel darauf, ein objektives und kriteriengeleitetes Auswahlverfahren durchzuführen. Abgelehnte AntragstellerInnen erhalten allerdings keine präzisen Auskünfte zur Entscheidungsfindung, wie z.B. die erzielte Punkteanzahl in den einzelnen Kategorien und Subkategorien der Ausschreibung letztendlich vergeben wurde, womit die Auswahlentscheidung nicht transparent ist. Manche der ausgewählten Projekte werden sowohl aus nationalen als auch aus EFF-Mitteln finanziert, was hinsichtlich der angeblichen „Kostengünstigkeit“ dieser Projekte, womit das Innenministerium die Zuschlagserteilung begründet, Fragen aufwirft. Laut Mag. Gollia, Sprecher der Innenministerin, wird zudem bei der Mittelvergabe auf „Loyalität“ der AntragstellerInnen abgestellt: „Bei der Vergabe [ist] aber natürlich wichtig, wie die Abrechnung erfolgt, wie gearbeitet wird, wie loyal man ist. Wir vergeben an den, der die besseren Konzepte hat und das Ressort nicht bei jeder Gelegenheit öffentlich kritisiert.“ (Südwind-Magazin April 2010). Es ist angesichts dieser Aussage und Haltung des Innenministeriums zu befürchten, dass es bewusst „lästige“ NGOs von der Förderung ausschließt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: