5966/J XXIV. GP

Eingelangt am 07.07.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Elisabeth Hakel

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied

betreffend Grünbuch der Europäischen Kommission zur Erschließung des Potenzials der Kultur- und Kreativindustrie" und die Stellungnahme des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur dazu.

Ende April 2010 hat die Europäische Kommission ein Grünbuch" über die unternehmerische Komponente der Kulturwirtschaft veröffentlicht. Das Grünbuch legt Schwerpunkte auf folgende 5 Bereiche: Finanzierung, Internationalisierung, Digitalisierung, Professionalisierung und Territorialisierung:

"In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Welt mit erhöhter Geschwindigkeit gedreht..Fabrikshallen weichen immer mehr Kreativgemeinschaften, deren Rohstoff die Fähigkeit ist, sich etwas vorzustellen, etwas völlig neu zu denken und entstehen zu lassen..."

Die Kreativwirtschaft in Europa weist seit Jahren höhere Wachstumsraten bei Wertschöpfung und Beschäftigung auf als die Gesamtwirtschaft.

Die bessere Abstimmung auf EU-Ebene in diesem Bereich ist aus österreichischer Sicht zu begrüßen. Hier, aber auch generell sind gute Kulturstatistiken von großer Bedeutung. Große Bedeutung wird insbesondere dem Themenbereich Digitalisierung und der regionalen Entwicklung beigemessen. Wichtigstes Anliegen ist es zum einen die Finanzierung der Europeana sicherzustellen, zum anderen die Digitalisierung der Kinos voranzutreiben. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang auch eine bessere Nutzung der Strukturfonds, die über große finanzielle Mittel verfügen, auch für kulturelle Projekte zu begrüßen. Auch wird der Ansatz Testumgebungen für neue Wirtschaftsformen zu gestalten begrüßt. Der Gedanke für diese Branche weg von der Wertschöpfungskette hin zu Wertschöpfungssystemen" beweist sich durch bestehende KKIs. Dieser Ansatz fördert die Zusammenarbeit von traditionellen Unternehmen mit KKI in noch nicht erprobten Umfeldern. Unser Förderwesen im Wirtschaftsbereich ist noch nicht für die Kreativwirtschaft ausgelegt. Alle Fördersysteme sind langfristig und auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ausgelegt.


Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur nachstehende

Anfrage

1.                   Kann Ihrer Meinung nach eine bessere Vergleichbarkeit durch Kulturstatistiken erzielt werden?

2.       Wie könnten diese Kulturstatistiken im Detail aussehen?

3.      Welche Initiativen seitens des Ministeriums sind möglich, um die bessere Nutzung der Strukturfonds zu erzielen

4.      Welche Projekte kämen hier in Frage?

5.      Gibt es seitens der Regierung Österreichs den Plan an den im Grünbuch angesprochenen Labors für KKI zu partizipieren?

6.      Gibt es Pläne für eigene Labors?

7.    Welche Pläne gibt es, um vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten von SchülerInnen in regionalen und lokalen Regionen sicher zu stellen?

8.      Gibt  es  in  Österreich   bereits  Kooperationen   mit  Kunstuniversitäten  und Designschulen   um  Unternehmen  zu   fördern   als   auch   die Unternehmensgründung und Jungunternehmergeist zu unterstützen?

9.      Welche neuen Instrumente können von Seiten des Ministeriums aktiviert werden, um die kulturelle Vielfalt mit Hilfe der Mobilität kultureller und kreativer   Werke, von KünstlerInnen  sowie  Kulturschaffenden  innerhalb Österreichs, der EU und darüber hinaus zu fördern?

10.Inwieweit können virtuelle Mobilität und Online-Zugang zu diesen Zielen ihrer Meinung nach beitragen?

11.Welche  Verbesserungen  sind  bei  der  digitalen Bibiliothek   Europeana" geplant?

12.Wie ist die Zusammenarbeit der Nationalbibliothek mit "google" in diesem Zusammenhang zu beurteilen?