Eingelangt am 09.07.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Widmann
Kolleginnen und Kollegen
an die
Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Konsequenzen aus dem
Forschungsbericht 2010
Der Forschungs- und Technologiebericht
2010 ist ein Lagebericht an den Österreichischen Nationalrat über die
aus Bundesmitteln geförderte Forschung, Technologie und Innovation in
Österreich. Auf der Basis aktueller Daten gibt der Bericht einen
Überblick über spezifische Entwicklungen im Bereich Forschung,
Technologie und Innovation (FTI) und positioniert Österreich in
ausgewählten Bereichen im internationalen Vergleich.
Der aktuelle
Bericht ist im Auftrag der Bundesministerien für Wissenschaft und Forschung
(BMWF), Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und Wirtschaft, Familie und
Jugend (BMWFJ) entstanden und lässt einiges an Fragen offen.
Aus diesem Grund stellen die
unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Verkehr,
Innovation und Technologie folgende
ANFRAGE
- Absolut gesehen wird im Jahr 2010
gemäß Forschungsbericht eine F&E-Quote Österreichs von
2,76 % des BIP prognostiziert. Wird diese auch tatsächlich
einhalten können und wie wollen Sie die im
Regierungsübereinkommen angestrebten 3% erreichen?
- Wann soll Österreich von der
Gruppe der „Innovation Followers“ zur Gruppe der
„Innovation Leaders“ aufsteigen?
- Welche Maßnahmen setzen Sie
im Rahmen Ihres Ressorts um die Schwächen im Bereich der
Humanressourcen, insbesondere bei den technisch naturwissenschaftlichen Akademikerinnen
zu beseitigen?
- Wie viele Firmen haben ihre
Produktkapazitäten in den Jahren 2007, 2008, und 2009 ins Ausland
verlagert die vorher österreichische Forschungsfinanzierungsmodelle
in Anspruch genommen haben und wie viele Arbeitsplätze gingen dadurch
verloren?
- Welche Maßnahmen setzen Sie
in Zusammenarbeit mit dem Bundesminister für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz um hoch qualifizierten ausländischen
Zuwanderungswilligen gegenüber schlecht ausgebildeten
Zuwanderungswilligen bevorzugt den Zugang zum Arbeitsmarkt zu
ermöglichen?
- Der Staat kann bei der Vergabe
von Aufträgen als „fordernder Nachfrager“ auftreten wenn
er für die Erfüllung seiner Aufgaben bestimmte Projekte
benötigt, und damit Vergaben im Inland bevorzugen. Wie lässt
sich ein „Forderndes Nachfragen“ definieren wenn man praktisch
alles EU-weit ausschreiben muss?
- Wie viele dieser
„fordernden Nachfragen“ gab es in den Jahren 2007, 2008 und
2009 in Ihrem Ressort und nennen Sie bitte ein Beispiel?
- Vor allem die Erhöhung der
Anzahl forschender Unternehmen zeigt, dass sich die Forschungsbasis der
österreichischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren erheblich
ausgeweitet hat, den Großteil der Forschungsprämie teilen sich
jedoch die größten Unternehmen. Soll die Forschungsprämie
jetzt zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen gestaffelt werden, wenn
ja wann, wenn nein warum nicht?
- Die in Österreich
durchgeführten Evaluationen im Forschungsbereich dienen derzeit eher
nur zur Absicherung bestehender Projekte – egal welcher
Qualität sie tatsächlich haben. Was wollen Sie hier in Ihrem
Ressort ändern, um zu einer objektiven Qualitätsbeurteilung der
Forschungsprojekte zu gelangen was auch zur Folge haben kann, dass eben
nicht immer alle Projekte weiterfinanziert werden können?
- Warum werden Selbst-Evaluationen
im Bereich der Innovationspolitik nicht öffentlich zugänglich
gemacht?
- Trotz eines steigenden Bedarfs an
Rechenschaftslegung und Rechtfertigung in Bezug auf verwendete Mittel,
gibt es relativ wenige Evaluationen und Wirkungsanalysen, die einen
bewertenden Charakter aufweisen und Auskunft über die Qualität
von Forschungsergebnissen, mittelfristige ökonomische Wirkungen und
langfristige sozioökonomische Wirkungen geben. Wollen Sie hier eine
Änderung herbeiführen, wenn ja bis wann und in welcher Form,
wenn nein, warum nicht?
- Planen Sie in Ihrem Ressort in
Auftrag gegebene Evaluationen mit der Verpflichtung „die Wirkungsentfaltung
der getroffenen Maßnahmen darzustellen“ zu versehen, wenn ja
wann, wenn nein, warum nicht?