6233/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.07.2010
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Kitzmüller

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

 

betreffend Trennungserfahrung und gemeinsame Obsorge

 

Aus dem Familienbericht 2009 geht hervor, dass jährlich mehr als 20.000 Kinder aufgrund der Scheidung ihrer Eltern von Trennungserlebnissen betroffen sind. Dazu kommen jene Kinder, die durch zerbrechende Lebensgemeinschaften Trennungserfahrungen machen müssen.

 

Derzeit gibt es einerseits Bestrebungen, die Rolle der leiblichen Elternteile zu stärken, indem die gemeinsame Obsorge zur Regel wird.

Andererseits gibt es aber auch Bestrebungen, die Rolle der Stiefeltern zu stärken. Dies ist besonders fragwürdig: "nichteheliche Lebensgemeinschaften weisen ein höheres Trennungsrisiko auf als Ehen, Stieffamilien ein höheres als Kernfamilien (Bouchard 2006, Popenoe 2008, Quelle: 5.Familienbericht, Band 1, Seite 454)“.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende

 

 

Anfrage

 

  1. Wie viele Wiederverheiratungen gab es in den Jahren 2006/2007/2008/2009/2010?

 

  1. Wie viele Patchworkfamilien gab es in den Jahren 2006/2007/2008/2009/2010?

 

  1. Wie viele nichteheliche Lebensgemeinschaften gab es in den Jahren 2006/2007/2008/2009/2010?

 

  1. Wie viele Personen nahmen die gemeinsame Obsorge in den Jahren 2006/2007/2008/2009/2010 in Anspruch?

 

  1. Ist Ihrer Meinung nach die gemeinsame Obsorge ein geeignetes Mittel zur  Vorbeugung von Trennungsproblemen?

  1. Sorgt Ihrer Meinung nach die gemeinsame Obsorge für mehr Stabilität vor erneuten Trennungserfahrungen?

 

  1. Wird die gemeinsame Obsorge Ihrer Meinung nach vereinfacht wenn die leiblichen Eltern des Kindes neue Partner haben?

 

  1. Gibt es Studien über das Wohlergehen von Kindern in Patchworkfamilien?

 

  1. Wenn ja, welche und was sagen diese aus?

 

  1. Wenn nein, warum nicht und sind welche geplant?

 

  1. Gibt es Studien über das Wohlergehen von Kindern in "echten" Familien?

 

  1. Wenn ja, welche und was sagen diese aus?

 

  1. Wenn nein, warum nicht und sind welche geplant?

 

  1. Gibt es Studien über die Verhaltensweise von Kindern, wenn es innerhalb der Stieffamilie bereits Kinder gibt?

 

  1. Wenn ja, welche und was sagen diese aus?

 

  1. Wenn nein, warum nicht und sind welche geplant?

 

  1. Gibt es Studien über Unterschiede betreffend die Verhaltensweise bei Trennungen von Einzelkinder oder Kinder mit Geschwister?

 

  1. Wenn ja, welche und was sagen diese aus?

 

  1. Wenn nein, warum nicht und sind welche geplant?