6399/J XXIV. GP
Eingelangt am 22.09.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend „Gesundheitsschäden durch Lärm in Diskotheken und vergleichbaren
Lokalen - Gesundheitliche Belastungen"
Die
gesundheitlichen Belastungen der ArbeitnehmerInnen in gastgewerblichen
Betriebsstätten, insbesondere in Diskotheken sind enorm. Lärm und Druck
machen viele
ArbeitnehmerInnen krank. Gerade die Berufserkrankung
„Schwerhörigkeit" hat unter den
GastronomiemitarbeiterInnen
zugenommen. Eingehalten werden müßte in diesen Betrieben
ein
Grenzwert von 85 dB, in bestimmten Lokalen eine Regelung die nur auf dem Papier
existiert.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für
Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz
nachstehende
Anfrage:
1.
Wie viele Lärmkontrollen in gastgewerblichen
Betriebsstätten, insbesondere in
Diskotheken
und vergleichbaren Lokalen wurden durch Arbeitsinspektoren und/ oder
Bezirksverwaltungsbehörden
in den Jahren 2008 und 2009 durchgeführt (jeweils
Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?
2. Was erbrachten diese Kontrollen für ein Ergebnis?
Welche Maßnahmen wurden durch die zuständigen Behörden ergriffen?
3. Welche Behörden
sind grundsätzlich für die Einhaltung des Lärmgrenzwertes
für
ArbeitnehmerInnen
von 85 dB (A) zuständig?
4. Welche
Ergebnisse erbrachten letztendlich die in der Vergangenheit geführten
Gespräche
mit
den Interessensvertretungen der Wirtschaft?
In welcher Form wurden diese dann umgesetzt?
5. War das - für
Gesundheitsfragen zuständige - Bundesministerium für Gesundheit in
dieser
Diskussion mit den Interessensvertretungen eingebunden?
Wenn
ja, in welcher Form?
Wenn nein, weshalb nicht?
6.
Welche Maßnahmen wurden gegen die gewerberechtlich
Verantwortlichen ergriffen, die
beispielsweise
in Diskotheken oder ähnlichen Musiklokalen Schallpegelbegrenzer
"manipuliert" bzw. diese sogar ausgebaut haben?
7.
Gibt es eine Verpflichtung für so genantne "Disk-Jockeys"
und andere MitarbeiterInnen in
Diskotheken
und vergleichbaren Lokalen zum eigenen Schutz Kopfhörer zu trägen?
Wenn nein, weshalb nicht?
8.
Welchen Arbeitnehmerschutzbestimmungen (insbesondere Lärmschutzbestimmungen)
unterliegen
"freischaffende KünstlerInnen" in gastgewerblichen
Betriebsstätten?
9. Welche Maßnahmen
werden Sie generell ergreifen, um die Berufserkrankung
"Schwerhörigkeit"
- erlitten am Arbeitsplatz - einzudämmen?
10. Welche gesetzlichen
Bestimmungen oder sonstige Regelungen gibt es zum Lärmschutz
von
Besuchern in Diskotheken und vergleichbaren Lokalen bzw. von
Konzertveranstaltungen?
11. Gilt dafür
ebenfalls der Grenzwert von 85 dB (A)?
Wenn
nein, weshalb nicht?
Wie hoch ist der Grenzwert für BesucherInnen festgelegt?
12.
Welche Behörden sind für die Einhaltung des
Lärmgrenzwertes für BesucherInnen von
Diskotheken
und vergleichbaren Lokalen bzw. bei öffentlichen Konzertveranstaltungen
zuständig?
13.
Welche Maßnahmen können zum Schutz von BesucherInnen
seitens der zuständigen
Behörde ergriffen werden, wenn der Lärmgrenzwert ständig nicht
eingehalten wird?
14.
Welche Tipps geben Sie BesucherInnen von Diskotheken oder vergleichbaren
Lokalen
sowie von Konzerten in dieser Frage?
15.
Sind Ihnen gerichtliche Entscheidungen bekannt, nach denen
Konzertveranstalter zu
Schadenersatz- und/oder Schmerzensgeldzahlungen aufgrund zu lauten Konzertlärms
wegen
„Gehörschädigung" verurteilt wurden?
16. Welche Maßnahmen
müssten Konzertveranstalter ergreifen, um Konzertbesucher vor
Gehörschäden
zu schützen?
17.
Sind Ihnen gerichtliche Entscheidungen bekannt, nach denen
Diskothekenbetreiber (oder
die
von vergleichbaren Lokalen) zu Schadenersatz- und/oder Schmerzensgeldzahlungen
wegen Gehörschädigung verurteilt wurden?
18.
Welche Maßnahmen müssten Diskothekenbetreiber
ergreifen, um Besucher vor
Gehörschäden
zu schützen?
19. Wie viele Fälle von Gehörschäden
nach dem Besuch von Konzerten oder Diskotheken
oder
ähnlichen Lokalen sind in den Jahren 2008 und 2009 durch die Behörden
dokumentiert
worden?