643/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.01.2009
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Josef Lettenbichler

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend den 2. Bauabschnitt der Unterinntaltrasse in Tirol

Die neue Unterinntalbahn bildet die nördliche Zulaufstrecke des geplanten Brennerbasistunnels und zählt somit zu einem der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte der TEN-Achse Berlin-Palermo. Bis 2012 soll der 40 Kilometer lange erste Ausbauabschnitt zwischen Baumkirchen und Radfeld/Kundl fertiggestellt sein.

Fast 80 Prozent dieser Anlage befinden sich in Tunnels, Wannen, Galerien und Unterflurtrassen. Gerade im besiedelten Raum wurde zur vollsten Zufriedenheit der Anrainer die Tunnelbauweise eingesetzt.

Der zweite Teilabschnitt verläuft zwischen Radfeld/Kundl und dem bayerischen Ort Brannenburg.

Bislang ist in diesem Abschnitt nicht allzu viel passiert. Lediglich die Diskussion um die Trassenführung in diesem Bereich und die damit verbundenen Bedenken der Gemeindepolitiker und Anrainer erhitzen (teilweise) die Gemüter.

Bezüglich der weiteren Trassenführung gibt es nun mehrere Planungsvarianten, wobei für die Anrainer in den betroffenen Gemeinden weiterhin ein Optimum an Lärmschutz gegeben sein muss.

Trotz Kostenüberschreitungen im 1. Bauabschnitt darf es nun nicht zu Lasten der Anrainerinnen und Anrainer in den Gemeinden Kundl, Breitenbach, Wörgl, Angath, Angerberg, Kirchbichl, Mariastein und Langkampfen zu einer unbefriedigenden Lösung kommen.

Zur Zeit sind vier Varianten in der engeren Diskussion, wobei seitens des Planungs­und Bauträgers BEG (Brenner Eisenbahn GmbH) aus Kostengründen oftmals - auch im Siedlungsbereich - oberirdische Trassenführungen favorisiert werden. Diese Absichten sorgen bei der Bevölkerung wie auch bei den Gemeindevertretern für Unmut und können so nicht hingenommen werden.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass allen Bewohnerinnen und Bewohnern die Notwendigkeit der Unterinntalbahn bewusst ist. Die stärker werdende Verkehrsbelastung des Tiroler Inntales kann nur durch dieses innovative Projekt abgefedert werden. Umso mehr ist es allen Beteiligten ein großes Anliegen, dass die Planung und der Bau des Abschnittes zwischen Radfeld/Kundl und der Staatsgrenze mit Sorgfalt durchgeführt und die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt werden.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

Anfrage:

1.            Wie sieht der aktuelle Planungsstand zum 2. Bauabschnitt der Unterinntaltrasse in Tirol derzeit generell aus?

2.            Wann kann mit dem Bau des 2. Abschnitts zwischen Radfeld/Kundl und Kufstein begonnen werden?

3.            Bis zu welchem Zeitpunkt werden die Arbeiten abgeschlossen sein?

4.            Wie werden die Anrainer sowie die Gemeindevertreter in den Planungsprozess eingebunden?

5.            Kann garantiert werden, dass - so wie auch im 1. Bauabschnitt erfolgt - im
Bereich von besiedeltem Gebiet auch weiterhin die Trassenf
ührung unterirdisch
erfolgt?

6.            Wie ist der Verhandlungsstand um die Trassenführung und welche Varianten
werden zur Zeit diskutiert, bezogen auf das Gebiet der Gemeinde Kundl?

7.            Wie ist der Verhandlungsstand um die Trassenführung und welche Varianten
werden zur Zeit diskutiert, bezogen auf das Gebiet der Gemeinde Breitenbach?

8.            Wie ist der Verhandlungsstand um die Trassenführung und welche Varianten
werden zur Zeit diskutiert, bezogen auf das Gebiet der Gemeinde Angath?

9.            Wie ist der Verhandlungsstand um die Trassenführung und welche Varianten
werden zur Zeit diskutiert, bezogen auf das Gebiet der Gemeinde Angerberg?

10.    Wie ist der Verhandlungsstand um die Trassenführung und welche Varianten
werden zur Zeit diskutiert, bezogen auf das Gebiet der Gemeinde Langkampfen?

11 .Auf welche Höhe werden sich die Kosten für den Abschnitt zwischen Radfeld/Kundl und der Staatsgrenze belaufen?