649/J XXIV. GP
Eingelangt am 16.01.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Haimbuchner
und Kollegen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend illegale Einreise der Zogajs
Medienberichten zufolge sind drei Kinder der Familie Zogaj am 12. Jänner illegal von Ungarn nach Österreich eingereist. Am selben Tag wurde ein neuer Asylantrag von Nurie und Arigona Zogaj zugelassen.
Dr. Mathias Vogl, Leiter der Rechtssektion im Innenministerium, rechtfertigte dies in der Zeit im Bild 2 (ZiB 2), vom 12. Jänner 2009 mit der Begründung, dass das erste Asylverfahren durch den Vater der Familie Zogaj durchgeführt wurde und die Familie an diesem Verfahren hing. Der neue Antrag von Mutter und Tochter müsste daher zugelassen und erneut behandelt werden.
Jedoch bestehen keine neuen Umstände, welche ein neues Verfahren rechtfertigen würden, da das Verfahren des Vaters bereits abgelehnt wurde und eine Abschiebung erfolgte. Nurie und Arigona Zogaj hielten sich mehrere Monate ohne Aufenthaltstitel in Österreich auf, eine Abschiebung erfolgte nicht aufgrund einer behaupteten Krankheit von Nurie Zogaj. Den Zogajs droht im Kosovo keinerlei Verfolgung aus ethnischen, religiösen oder politischen Gründen, daher ist ein weiteres Asylverfahren völlig überflüssig.
Des weiteren ist es höchst verdächtig, dass die illegale Einreise der drei Zogaj Kinder und die Zulassung des Asylverfahrens am gleichen Tag von statten gingen.
Laut der Tageszeitung „Die Presse“ vom 13. Jänner 2009 war ein Kamerateam des ORF bei der illegalen Einreise von Wien nach Vöcklabruck dabei:
„Was in dieser Causa noch zu klären sein wird, ist die Rolle des ORF: Laut Informationen, die der „Presse“ vorliegen, sind die Kinder vom ORF zumindest von Wien nach Vöcklabruck in Oberösterreich gebracht worden. Ob sie schon in Ungarn Kontakt zu den Medien hatten, ist unklar. Auch die „Familienzusammenführung“ mit der Mutter soll gestern, Montag, unter ORF-Ägide und vor laufenden Kameras erfolgt sein. Noch am selben Tag war ein Beitrag in „Thema“ geplant.“
Die Polizei hatte von dieser illegalen Einreise keinerlei Kenntnis und soll erst durch die Medien davon erfahren haben. Ob die Polizei Kenntnis von der Zulassung des Asylverfahrens hatte, ging aus der medialen Berichterstattung nicht hervor.
Zudem befindet sich laut einer Meldung der Austria Presse Agentur (apa), der älteste Sohn der Familie Zogaj ebenfalls auf den Weg nach Österreich, um dort illegal einzureisen. Dieser soll mit einer Kosovarin verheiratet sein, welche Flüchtlingsstatus in Österreich haben soll.
Demnach besteht der Verdacht, dass über eine koordinierte Aktion über Zulassung des Asylverfahrens, illegaler Einreise und medialer Berichterstattung Tatsachen geschaffen werden sollten, um die Politik unter Druck zu setzen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Inneres nachstehende
ANFRAGE