6533/J XXIV. GP
Eingelangt am 05.10.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Anna
FRANZ
sowie Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend "Fachstelle Frauengesundheit" - Fraueninformationszentrum
FEMAIL
FEMAIL ist DIE Informations- und
Servicestelle für Frauen in Vorarlberg. In
persönlichen, vertraulichen Gesprächen erhalten Frauen Informationen zu
ihren
Fragen und Unterstützung bei der Klärung und Bearbeitung ihrer Anliegen. Als
Plattform für innovative
Ideen in Frauen- und Genderfragen werden aktuelle Themen
aufgegriffen und damit neue gesellschaftspolitische Handlungsfelder geschaffen.
Ziel
dieses Engagements
ist die Gleichstellung von Frauen und Männern.
FEMAIL engagiert sich seit nunmehr
15 Jahren für frauenspezifische Informationen
und Beratungen zu Themen wie Beruf, Familie, Gesundheit, Wiedereinstieg,
Partnerschaft und Geld. Über
die Jahre entstand ein breites Spektrum an
spezifischen Leistungen für
Frauen und Partnerinnen bzw. Partner verschiedener
Netzwerke. Neben Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit bietet FEMAIL
begleitendes Frauencoaching für
die Berufs- und Lebenswegplanung, Beratung für
Frauen mit Migrationshintergrund, eine
mehrsprachige Hotline für Frauen, zahlreiche
Veranstaltungs- und Vortragsangebote und ist seit 2008 Drehscheibe für Fragen und
Themen der Frauengesundheit.
2009 war ein spürbarer Anstieg der Inanspruchnahme der
Beratungs- und
Informationsangebote zu verzeichnen. Die Gründe liegen
in der Weiterentwicklung
der Beratungsangebote
und der Fachstelle Frauengesundheit, der Beratung für
Migrantinnen, den zahlreichen Vernetzungs- und Informationsleistungen der
Fachstelle Frauengesundheit sowie im anhaltend hohen Bedarf an
frauenspezifischer Beratung.
Leider wurde für 2010 die Förderung seitens des Bundes um ein Drittel
gekürzt und
soll voraussichtlich für das
kommende Jahr weiter fallen. Das hat zur Folge, dass vor
drei Jahren begonnene
Infrastrukturmaßnahmen im Bereich der
Frauengesundheit
Vorarlbergs in Frage gestellt sind. Die
Fachstelle Frauengesundheit hat nicht nur als
Informations- und Orientierungsstelle für Kundinnen sondern auch als Vernetzungs-
und Vermittlungsstelle eine zentrale Funktion in der Gesundheitslandschaft von
Vorarlberg. Nicht zuletzt liefert die
Fachstelle mit ihrer Drehscheibenfunktion wichtige
Expertisen für die Sozial- und
Gesundheitspolitik. Bei einer weiteren Kürzung
müssen bei der derzeitigen
Budgetsituation des Vereins Leistungsbereiche wie
beispielsweise die Online-Datenbank, welche einen Überblick zu sämtlichen
frauenspezifischen Angeboten der Vorarlberger Gesundheits- und Sozialbetriebe
bietet, die über 350 Gesundheitsbroschüren umfassende Infothek der Fachstelle
sowie weitere Beratungs- und Informationsleistungen eingespart werden. Die
Informationsleistungen werden sowohl von
Kundinnen als auch Multiplikatorinnen
und Multiplikatoren genutzt und stehen in
direktem Verhältnis zu den Auftragszielen
der Fachstelle Frauengesundheit.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für
Gesundheit
folgende
Anfrage:
1.
Wie werden bundesländermäßig die
Gelder für Frauengesundheitsprojekte
aufgeteilt? Wie viel
hat der Bund in den Jahren 2007, 2008 und 2009 für
Frauenprojekte ausgegeben? Bitte um eine Aufstellung der Fördermittel
separat nach Bundeländern.
2. Sollten sich Ungleichverteilungen ergeben - was sind die Gründe?
3. Wie soll diese Ungleichverteilung behoben werden?
4. Womit wird die Kürzung der Frauengesundheitsfachstellen begründet?
5.
Mit welchen Fördermitteln kann die Fachstelle
Frauengesundheit 2011
rechnen?
6.
Welche Maßnahmen sind geplant, damit die Leistungen
der
Frauengesundheitsstellen mittel- und
langfristig gesichert werden können?