6894/J XXIV. GP
Eingelangt am
17.11.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl
und Kolleginnen und Kollegen
An den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend CO2 - Zertifikatskosten.
Die VA Erzberg GmbH. hat das Projekt zum Bau einer Eisenerzpelletierung am Steirischen Erzberg wegen zu hoher CO2-Zertifikatskosten eingestellt. Die von der EU-Kommission vorgelegte geplante CO2-Regelung für den Sektor Eisenerzbergbau würde eine immense Kostenbelastung für die geplante Produktion von Pellets bedeuten. Eine solche Anlage ist daher unter diesen Umständen nicht ökonomisch zu betreiben.
Dies bedeutet, dass die 120 zusätzlichen Arbeitsplätze, die durch diese Investition geschaffen worden wären, nun nicht installiert werden, was sich für die ohnehin krisengeschüttelte Region enorm negativ auswirkt.
Ich habe bereits mehrfach auf die Problematik einer sturen Regelung bezüglich der geplanten CO2-Regelung bzw. die damit verbundenen Kosten aufmerksam gemacht.
Diese geplante EU-weite CO2-Regelung trifft wie immer im Besonderen Länder wie Österreich, die sich an Abmachungen und Regelungen halten. Es gibt genug negative Beispiele in Europa, die sich kaum Gedanken um unsere Umwelt machen. Wir ÖsterreicherInnen sind uns bewusst, dass unsere Umwelt für unsere Nachkommen zu schützen ist. Doch darf dies nicht ständig zu Lasten der Betriebe bzw. der ArbeitnehmerInnen in unserem Land gehen.
Dass der CO2-Ausstoß in der gesamten EU bis 2013 um 21% verringert werden muss, sehe ich sehr positiv. Doch muss es für die energieintensive Industrie auch Ausnahmeregelungen geben.
Aufgrund dieser Problematik ergibt sich für die Unterfertigten folgende
Anfrage:
1. Wie stellen Sie sich in Zukunft die Möglichkeiten für die Installierung solcher bzw. ähnlicher Anlagen in Österreich vor?
2. Welche unterstützenden Maßnahmen können künftig energieintensiv produzierende Betriebe von unserer Regierung erwarten?
3. Wird es eine Gratis-Zuteilung von CO2-Zertifikaten geben?
4. Wenn ja, in welchem Ausmaß?
5. Sind Sie der Meinung, dass wirklich alle UmweltministerInnen der EU- Staaten diese geplante CO2-Regelung gutheißen und in den jeweiligen Ländern auch danach gehandelt wird?