6912/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.11.2010
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Anfrage

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Schengen-Beitritt von Bulgaren und Rumänen

 

Die Zeitung "Die Presse" vom 12.11.2010 berichtete:
„Frankreich verzögert Schengen-Beitritt von Bulgaren und Rumänen
Wird die Schengen-Erweiterung im März 2011 aufgehalten? Frankreich zweifelt an Sicherheits- und Antikorruptionsstandards.
(Brüssel/red.) Eigentlich sollten Bulgarien und Rumänien mit kommendem März Teil der Schengen-Zone werden. Doch die Franzosen haben etwas dagegen. Sie trachten danach, wie ihr EU-Minister, Pierre Lellouche, erklärte, den Schengen-Beitritt der beiden osteuropäischen Länder zumindest bis Sommer 2011 hinauszuzögern. Die Franzosen drängen auf eine bessere Grenzsicherung und einen effizienteren Kampf gegen die Korruption in den beiden Ländern.
Frankreich hatte freilich auch in den letzten Monaten Verstimmungen mit Bulgarien und Rumänien, weil aus diesen 2007 der EU beigetretenen Ländern zahlreiche Roma nach Frankreich gekommen waren. Die Franzosen hatten deren Lager mit Polizeigewalt geräumt und viele Roma in ihre Ursprungsländer zurückgeschickt, was ihnen prompt einen Rüffel der EU-Kommission eingebracht hat. Der französische Minister Lellouche wies nun aber vor allem auf die heikle Grenze zur Republik Moldau hin, wo es massive Probleme mit dem organisierten Verbrechen, mit Waffen-, Drogen- und Menschenhandel gibt.
Investitionen in die Grenzsicherung
Die betroffenen Länder wehren sich gegen eine Verzögerung. Rumäniens Innenminister, Constantin Igas, erklärte unlängst sogar, der Schengen-Beitritt habe für sein Land oberste Priorität. Schließlich wurden schon mehr als 540.000 Euro in die verbesserte Grenzsicherung investiert. EU-Insider sind zudem skeptisch, dass man die beiden Länder lange warten lassen kann, wenn die technischen Tests im November und Dezember positiv verlaufen. Eine kleine Verzögerung um ein paar Monate sei aber möglich.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende


 

Anfrage:

 

 

  1. Welche Informationen zu den bestehenden Sicherheitsstandards von Bulgarien liegen Ihrem Ressort vor?
  2. Welche Maßnahmen zur Grenzsicherung hat Bulgarien getroffen?
  3. Welche Informationen zu den bestehenden Sicherheitsstandards von Rumänien liegen Ihrem Ressort vor?
  4. Welche Maßnahmen zur Grenzsicherung hat Rumänien getroffen?
  5. Welche Informationen zu den bestehenden Antikorruptionsstandards von Bulgarien liegen Ihrem Ressort vor?
  6. Welche Informationen zu den bestehenden Antikorruptionsstandards von Rumänien liegen Ihrem Ressort vor?
  7. Wie stehen Sie zur Haltung Frankreichs?
  8. Wie stehen Sie zum Schengen-Beitritt von Bulgarien?
  9. Wie stehen Sie zum Schengen-Beitritt von Rumänien?