6920/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.11.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

betreffend Umbau des BG St. Johann im Pongau / Wanderklassen

 

 

Eine besorgte Mutter berichtete uns in einem Schreiben über die derzeitige Problematik bezüglich einem geplanten Umbau und der bereits jetzt schon existierenden Wanderklassen am BG St. Johann im Pongau. Auch Sie persönlich haben diesen Brief per E-Mail am 1. November 2010 erhalten. Laut Auskunft des Absenders – bis dato unbeantwortet.

"Aufgrund der hohen Schüleranzahl und der geringen zu Verfügung stehenden Klassenräume gibt es heuer erstmals auch eine Wanderklasse in der Unterstufe. Davon sind unsere Kinder leider betroffen. Das heißt die SchülerInnen müssen sich eine Stammklasse, in der sie allerdings nur 11 Stunden pro Woche verbringen, mit einer zweiten Klasse teilen. An einen „normalen“ Schultag ist also nicht zu denken – verkürzte Pausen durch das Wandern, ständige Unsicherheit in welche Klasse zu gehen ist und keine Vorbereitungszeit für die neue Stunde, vor allem vor Schularbeiten. Außerdem werden sämtliche Unterlagen den ganzen Tag mitgeschleppt, da keine Zeit ist, in den Keller zu gehen, um die Sachen in den Spint einzusperren. Rückenprobleme sind also vorprogrammiert.

Nachdem ein Elternabend mit der Klassenvorständin und der Direktorin veranstaltet wurde, gab es seitens der Direktion den Hinweis, dass für das nächste Schuljahr ein Umbau bevorsteht. In dieser Zeit werden die SchülerInnen in Containerklassen untergebracht. (...)

Nachdem auch bekannt wurde, dass eine Klasse wegen Schimmelbefall gesperrt wurde (...) .

Die Schule besteht nun schon seit fast sechzig Jahren – eine Sanierung daher ist unbedingt nötig.  (...)"

 


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende

 

                                                                    Anfrage

 

 

  1. Kennen Sie die in diesem Schreiben geschilderte Situation an dieser Schule?
  2. Was für Bauvorhaben/Sanierungsarbeiten sind an dieser Schule geplant?
  3. Wann wird mit diesen Arbeiten begonnen werden und wann werden diese abgeschlossen sein?
  4. Wie viele Schüler werden in dieser Schule unterrichtet? (aufgegliedert auf die letzten zehn Jahre)
  5. Wie viel Lehrpersonal ist an dieser Schule beschäftigt? (aufgegliedert auf Art der Beschäftigung und die letzten zehn Jahre)
  6. Wie hoch ist die durchschnittliche Schüleranzahl pro Klasse an dieser Schule? (aufgegliedert auf Ober- und Unterstufe und die letzten zehn Jahre)
  7. Wie viele Klassenzimmer stehen an dieser Schule derzeit zur Verfügung?
  8. Wie viele Klassenzimmer standen in den letzten zehn Jahren zur Verfügung? (aufgegliedert auf Jahre, Ober- und Unterstufe)
  9. Wie viele Klassenzimmer wurden auf Grund Schimmelbefalls geschlossen?
  10. Wie viele und welche anderen Räume sind an dieser Schule von Schimmel befallen?
  11. Ist eine gesundheitliche Gefährdung von Schülern, Lehrern und sonstigem Personal auf Grund des Schimmelbefalls auszuschließen?
  12. Wenn nein, wie rechtfertigen Sie diesen Zustand?
  13. Wie viele Klassen haben kein Klassenzimmer und sind somit "Wanderklassen"? (aufgegliedert auf die letzten zehn Jahre und Ober- bzw. Unterstufe)
  14. Wie viele Schulklassen mit wie vielen Schülern werden derzeit in "Containerklassen" unterrichtet?
  15. Wie viele Schulklassen mit wie vielen Schülern werden während des Umbaus bzw. während der Sanierung der Schule in "Containerklassen" unterrichtet werden?
  16. Wo befinden sich diese "Containerklassen", bzw. wo werden diese aufgestellt werden?
  17. Wie sind diese "Containerklassen" ausgestattet?
  18. Gibt es bessere Lösungen anstatt "Containerklassen"?
  19. Wenn ja, welche und warum wird an "Containerklassen" festgehalten?
  20. Besteht eine höhere Unfallgefahr (gerade im Winter) für Lehrpersonal und Schüler, wenn der Unterricht in "Containern" anstatt in regulären Klassenzimmern abgehalten wird?
  21. Was gedenken Sie zu tun um dem Lehrpersonal und den Schülern den Unterricht an dieser Schule zu erleichtern und Missstände  wie Wanderklassen abzustellen?
  22. Ist Ihnen bekannt, dass sich bereits Schulkinder der Unterstufen-Wanderklasse auf Grund Haltungsschäden und Wirbelverletzungen (dank des ständigen Hin- und Hertragens der Schultaschen und Unterlagen) in ärztlicher Behandlung befinden?
  23. Gibt es dazu schulärtzliche Berichte an die Schulleitung, den Landesschulrat, oder ihr Ressort?
  24. Ist es verantwortungsvoll mehr Schüler an einer Schule zu unterrichten, als die räumlichen Gegebenheiten es erlauben würden?