6929/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.11.2010
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Anfrage

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend österreichische Beteiligung bei Illegalen-Schleusung

 

Die "Kronen Zeitung" vom 11.11.2010 berichtete:
"Leihväter" schleusten Hunderte Illegale in die EU - Österreicher als Komplize
Betrüger hatte 80 falsche Söhne
Besonders dreist agierte ein europaweiter, nun in Spanien gesprengter Betrugs-Ring: Mit gefälschten Geburtsurkunden und Reisepässen aus deren Heimatländern wurden Hunderte Flüchtlinge von ihren angeblichen Vätern in die EU geholt. Auch für einen hauptverdächtigen Österreicher klickten die Handschellen.
Als Söhne getarnt, wurden Hunderte Illegale in die EU geschleust
Ziel der Kriminellen: die Ausstellung der so genannten Aufenthaltskarte. Mit dieser können sich auch Menschen aus Drittländern für mindestens drei Monate innerhalb der EU frei bewegen. Voraussetzung für das "Kurz-Visum": ein nachweislich enger Angehöriger muss bereits Bürger der Europäischen Union sein.
Damit machten die Verdächtigen das große Geld. Für eine Bezahlung von bis zu 5000 Euro schlüpften die in Spanien angesiedelten Betrüger in die Vaterrolle - und schleusten Hunderte Illegale als Söhne getarnt in die EU. Gefälschte Geburtsurkunden und Pässe dienten als "Beweis" einer Verwandtschaft. Ein Polizeisprecher: "In deren Heimat ist es einfacher, zu fingierten Dokumenten zu kommen als zu etwas Essbarem." Das illegale Geschäft florierte: Einer der rund zehn Verhafteten müsste allein 80 Kinder gezeugt haben. Auch ein Österreicher ging laut spanischen Medien bei dem Polizei-Rundumschlag ins Netz. Er soll die Bande beim Transport quer durch die EU unterstützt haben.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende

 

Anfrage:

 

  1. Welche Rolle spielte der Österreicher in diesem Fall?
  2. In welcher Weise fand die Unterstützung durch den/die Österreicher statt?
  3. Wie viele Personen aus Österreich waren daran beteiligt?
  4. Konnten solche Illegale auch in Österreich aufgegriffen werden?
  5. In welcher Form fand die Zusammenarbeit mit Spanien statt?