6985/J XXIV. GP
Eingelangt am
23.11.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Kunasek
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Justiz
betreffend Anzeigen auf Grund des Kontrollberichts zum HSP
Die
Zeitung "Heute" vom 04.11.2010 berichtete:
„Kontrollbericht
deckt teuren Skandal in Armee-Spital auf * 330 (!) Beamte für 168 Patienten
Sparen? Heer verprasst unser Geld
Die Koalition spart bei den Familien, bei der Entwicklungshilfe und auch ein
bisschen bei den Banken. Einen Posten haben Pröll& Faymann aber total
übersehen: das Heeresspital an der Brünner Straße in Wien. Dort
sorgen 330 (!) Beamte laut geheimem Heeres- Kontrollbericht jährlich
für einen Schaden von "mehreren hunderttausend Euro". Noch ein
Satz aus dem Dossier:" Das Spital gleicht einem Selbstbedienungsladen."
Minister Darabos erstattete Anzeige.
Exklusiv kann "Heute" aus dem 56-seitigen Dosssier der Kontrollabteilung
B des Verteidigungsministeriums (GZ S91637/18-KontrB/2010) zitieren:" Im
Jahr 2008 wurden lediglich 102 Eingriffe in Narkose durchgeführt, 2009
waren es 168. Im zivilen Bereich erfolgen mit einer Anästhesieabteilung
dieses personellen Umfangs (26 Arbeitsplätze, Anm.) mehrere tausend
Operationen." Pro Jahr hat das Heeresspital also nur 168 "ernste
Fälle" - aber insgesamt "jobben" dafür an der Wiener
Brünner Straße 330 beamtete Sanitäter, Ärzte und Pfleger!
Besonders pikant: Der Personalstand wurde erst kürzlich - trotz des
Sparzwangs und trotz fehlender Patienten - von 295 Mitarbeitern um etwa zehn
Prozent auf 330 aufgestockt.
Der nächste Skandalpunkt, der im bisher vertraulichen Bericht von den
Heeres-Controllern dokumentiert wird: Die vom Steuerzahler entlohnten Beamten
ignorieren die Stechuhren. Sie kommen und gehen, wie sie wollen, geben falsche
Dienstzeiten an, ignorieren dazu sämtliche Befehle. Und es fehlt jegliche
Kontrolle.
Noch ein Punkt, der die Steuerzahler bisher enorm viel Geld gekostet hat: Die
Honorarnoten der Ärzte werden laut den Heeres-Experten "nur
ungenügend kontrolliert" (siehe Faksimile u.), der Schaden betrage
"mehrere hunderttausend Euro". Fazit im Bericht:" Das
Heeresspital gleicht einem Selbstbedienungsladen."
"Heute" konfrontierte Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) mit
den harten Fakten." Das Ministerium schickte jetzt eine
Sachverhaltsdarstellung an die Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Alle Punkte werden aufgearbeitet, man wird auf sämtliche Missstände eingehen", ließ der Minister durch seinen Sprecher Stefan Hirsch ausrichten. Er möchte aber betonen, dass der Minister selbst die Kontrolle des Heeresspitals in Auftrag gegeben habe - und klar sei, dass "wirklich nichts vertuscht werden soll". Wie gestern durchsickerte, kommt nun eine "Totalreform". Oder vielleicht sogar die Auflösung des Heeresspitals.“
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Justiz
nachstehende
Anfrage
1. Wurden im Zusammenhang mit dem zitierten Kontrollbericht Anzeigen erstattet?
2. Wenn ja, wie viele?
3. Wenn ja, wann?
4. Wenn ja, von wem?
5. Wenn ja, mit welchem Inhalt?