7009/J XXIV. GP
Eingelangt am 29.11.2010
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ANFRAGE
des Abgeordneten Pilz, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend verdeckte ErmittlerInnen in Österreich
Wie zahlreiche Medien berichteten, wurden im Fall der Ermittlungen gegen TierschützerInnen im Rahmen der „SOKO Bekleidung“ auch mehrere verdeckte ErmittlerInnen eingesetzt. Eine Ermittlerin soll dabei eine sehr persönliche Beziehung zu einem der Angeklagten aufgebaut haben, und mehr als ein Jahr an zahlreichen Aktionen und Treffen der TierschützerInnen teilgenommen haben.
Ausgestattet mit Agentensonnenbrille und schwarzem Kleid demonstrierte Agentin „Danielle Durand“ schließlich auch nach der Inhaftierung von zehn TierschutzaktivistInnen gegen Polizeiwillkür vor dem Innenministerium in der Herrengasse.
Bemerkenswert ist, dass aufgrund der Novelle der StPO mit 1.1.2008 ein länger andauernder, systematischer Einsatz verdeckter ErmittlerInnen nur noch über Anordnung der Staatsanwaltschaft erfolgen hätte dürfen. Dementsprechend wurde zunächst von den beteiligten BeamtInnen – auch vor Gericht unter Wahrheitspflicht! – geleugnet, dass es im Jahr 2008 noch zum Einsatz dieser Maßnahme gekommen sei. Erst unter dem Druck der Öffentlichkeit und der eindeutigen Beweise wurde nunmehr die fortgesetzte Tätigkeit (zumindest) von „Danielle Durand“ bestätigt, allerdings mit der Behauptung, dass diese nur der Gefahrenabwehr gedient habe und daher auf das SPG gestützt gewesen sei. Eine Rechtsansicht, die angesichts der damals seit Monaten intensiv betriebenen gerichtlichen Überwachungs-maßnahmen rechtlich unhaltbar erscheint.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: