7037/J XXIV. GP
Eingelangt am 01.12.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Josef Auer
an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
betreffend stärkere und effizientere Maßnahmen zur Unterstützung des Ganzjahrestourismus
Nach wie vor liegen
in Österreich die Schwerpunkte der Freizeit- und
Tourismuswirtschaft
entweder in der Winter- oder der Sommersaison. Dementsprechend lukrieren die
Freizeit-
und Tourismusbetriebe
ihre Gewinne aus den jeweiligen Hauptsaisonen.
In den
jeweiligen Zwischensaisonen bleiben die "Häuser"
teilweise unbesetzt, die Angebote
und die gesamte Infrastruktur ungenützt sowie die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter vielfach
beschäftigungslos. Die enormen Fixkosten in
Hotels, Gasthöfen, Pensionen etc. müssen
trotzdem aufgebracht werden, auch wenn Besucherinnen und Besucher saisonbedingt
ausbleiben.
Im Kapitel der „Touristischen Modellregionen“ (Wörthersee, Naturpark Tiroler Lech,
Montafon, Steirisches Thermenland) des
BMWFJ wurde im Tourismusbericht 2009 auch der
„Auf- und Ausbau des
Ganzjahrestourismus bzw. der Saisonverlängerung“ erwähnt.
Auch im Zuge der „Neuen Wege im Tourismus“ des
Bundesministeriums für Wirtschaft,
Familie und Jugend mit der Konzentration auf drei Unique Selling Points (USP)
Alpen,
Donau & Seen, Städte &
Kultur sind durchaus positive Ansätze nachzulesen. Daraus gehen
jedoch keine Maßnahmen von Seiten des BMWFJ hervor, die den
Ganzjahrestourismus im
Speziellen fördern und dadurch die bis zu sechs oder
sieben Monate lange „Durststrecke“
der Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter,
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zwischen den
Hauptsaisonen im Freizeit- und Tourismussektor verkürzen würden.
Die Anstrengungen zur Schließung der Lücke sind auch im zuständigen Tourismusministerium durchaus erkennbar und vorhanden. Der verschärfte Wettbewerb um die Unternehmerinnen und Unternehmer macht es allerdings notwendig, dass diese Anstrengungen verstärkt, verbessert und vor allem konkretisiert werden, um vor allem den Klein- und Mittelbetrieben eine zukunftsfähige Aussicht zu bieten.
Aus diesem Grund stellen unterzeichnete Abgeordnete an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende
Anfrage:
1.
In welchen Bereichen wurden die Tourismusförderungen für den
Ganzjahrestourismus
eingesetzt (Details
der Jahre 2008-2009-November 2010)?
2.
Welche
Initiativen und Kampagnen werden Sie als Bundesminister für Wirtschaft, Familie
und Jugend initiieren, um den Ganzjahrestourismus aktiv zu forcieren und den
Fortbetrieb
der Freizeit- und Tourismusbetriebe samt
Mitarbeiterinnen- und Mitrabeiterstab über die
Hauptsaisonen hinaus
zu steigern?
3.
Wie sehen Sie
als Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
die Situation,
dass in Freizeit- und Tourismusbetrieben MitarbeiterInnen bis zu sieben Monate
in die
Beschäftigungslosigkeit entlassen
werden?
4.
Wie hoch sind
Ihres Wissens nach die Aufwendungen der Betriebe für die Erhaltung der
Strukturen zwischen den einnahmenstärksten
Monaten der Hauptsaisonen (Ersuche um
detaillierte Angaben zu den Größen der Betriebe, Anzahl der Betriebe, Erhaltungskosten
der Betriebe, Anzahl der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Betriebe, Standorte der
Betriebe für die Jahre 2007, 2008, 2009,
2010)?
4.
Welche Möglichkeiten nützen Sie, die
aufgrund außergewöhnlicher Öffnungszeiten
notwendigen
Betriebskindergärten für Tourismusbetriebe zumindest in
Diskussionen zum
Beispiel der Tourismusstrategie einfließen zu lassen?
5.
Welche
positiven Beispiele können Sie anführen, wo es durch Förderungen von Freizeit-
und Tourismusbetrieben durch Bund, Land und
Gemeinde zu einer deutlichen
Saisonverlängerung gekommen ist und/oder das
Ziel des Ganzjahrestourismus erreicht
wurde?