7119/J XXIV. GP
Eingelangt am
14.12.2010
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner
und anderer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Denkmalschutz im Zusammenhang mit Denkmälern für Gefallene im 1. und 2. Weltkrieg.
'Wien – Scheinbar unbeachtet schlummert das "Kriegerdenkmal" in dem Stiegenhaus des Döblinger Gymnasiums lange Zeit vor sich hin. Es wurde 1935 von dem ehemaligen Kunstlehrer und illegalen Nationalsozialist Ernst Peche gestaltet und 1945 durch eine Marmorumrahmung ergänzt. Als einzige sichtbare Kritik hing daneben ein Informationstext von Martin Krist. Nun wurde im Rahmen des 125- jährigen Jubiläums die Tafel von den Kunststudenten Stefan Klampfer und Also Ernstbrunner zeitgemäß gestaltet." Der Standard vom 25. Nov. 2010
Die Neugestaltung wurde damit begründet, dass man hier nur in militaristischer Weise an die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Schüler und Lehrer gedenke und damit in beschämender Weise auf die Menschen vergesse, die dem NS Terror zum Opfer gefallen sind. Das alte Denkmal würde die nach 1945 vorherrschende Verdrängung der Entrechtung, Vertreibung und Ermordung der österreichischen Jüdinnen und Juden nicht zeigen.
Der neue Text von Doron Rabinovici suggeriert jedoch etwas ganz anderes.
Bei dieser Umgestaltung geht es scheinbar vordergründig darum, das Gedenken an die unzähligen Gefallenen und Vermissten auszulöschen und sie allesamt zu Verbrechern zu stempeln.
"Wer angeblich für das Vaterland kämpfte, verteidigte letztlich auch die Todesfabriken und die Gaskammern. Jene Schüler und Lehrer, die in der Wehrmacht dienten, die für das Regime töteten und starben, garantierten unweigerlich den Erhalt dessen, was mit Auschwitz umschrieben wird, jenen Apparat also, der ihre Schulkollegen mordete."
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur folgende
Anfrage